„Hilfe gegen den Schmerz“ lautet die Titelschlagzeile des Focus Nr.5; 30 Januar 2006.
Der Autor Kurt-Martin Meyer geht von folgenden Zahlen aus:
Einmal im Leben an Kreuzschmerzen leiden?
80 Prozent der Deutschen.
Bei wie viel Prozent von ihnen wird der Schmerz chronisch?
35 Prozent (indem der Schmerz nie ganz weggeht oder immer wieder kommt)
Krankheitskosten?
6 Prozent aller Krankheitskosten und 15 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland gehen auf Rückenerkrankungen zurück.
Kopfschmerzen?
33 % der Frauen und 20 Prozent der Männer haben mindestens einmal im Monat
3 Prozent aller Deutschen haben jeden Tag Kopfschmerzen
Gelenkverschleiß?
25 % der Deutschen müssen mit schmerzhafter Kniearthrose leben.
Der Gelenkverschleiß ist stark altersabhängig – von den Senioren sind fast alle betroffen.
Nach Studium des Artikels könnten wir annehmen:
- eine nur mäßig wirksame Methode gegen den Schmerz ist nicht optimal
- eine stupide Dauermedikation in der Schmerztherapie ist nicht angezeigt
+ angezeigt dagegen ist eine multimodale Therapie
Wenn eine Schmerzbehandlung sich in einer regelmäßigen Spritzengabe erschöpft, kann dies möglicherweise
der Beginn einer jahrelangen Schmerzkarriere sein. Eine Schmerzkarriere kann durchaus 10 Jahre und länger dauern.
Rückenschmerzen werden möglicherweise begünstigt durch:
- eine schlechte Haltung
- ungünstiges Verhalten, wie Vermeidungsverhalten im Bereich der Bewegung
- ungünstiger Lebensstil
- ungünstige Einstellung
Psychosoziale Risikofaktoren sind etwa:
- übertriebene Angst vor jeder möglicherweise schmerzauslösenden Bewegung
- einer depressiven Stimmungslage
- auch „eine schlimme Erfahrung“ kann Schmerzen verstärken und chronisch werden lassen
Nicht zu vergessen bei der Schmerztherapie:
Ein für Schmerzen verantwortliches Organ ist nicht zuletzt auch das Gehirn. Das Gehirn ist in der Lage, Sinnesempfindungen zu verändern. Die Frage nach dem Umgang mit Schmerzen wird zu einer wichtigen Frage in der Therapie.
Damit der Schmerz nicht immer wieder kommt oder gar chronisch wird, bietet sich möglicherweise an, folgendes zu verändern:
a) Haltung
b) Verhalten
c) Lebensstil
d) Einstellung -> eine furchlose, gelassene Einstellung zum Schmerz
e) Erlernen von adäquaten Bewegungsabläufen
Dem Leser mit Schmerzen sei der Artikel von Kurt-Martin Meyer im aktuellen Focus empfohlen. Meyer dort stellt nicht nur viele der aktuelleren schmerztherapeutischen Behandlungsformen vor, sondern hilft auch diese zu bewerten.
Kurt-Martin Meyer (2006) Schmerz, lass nach! In: Fokus. Nr.5, 30. Januar 2006, 74-84
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