ist die Arbeit von Wolfgang Soost von der Universität Siegen.
Seine Methode entwickelte Wolfgang Soost, der heute auch als Lehrmusiktherapeut an der Universität Siegen arbeitet, als er 1996 die Leitung einer Gruppe zur Selbsthilfeförderung bei der AOK Rheinland in Köln übernahm.
Seitdem hat Wolfgang Soost seine Arbeit mit Schmerzpatienten zunehmend verfeinert. Seine Konzeption war so erfolgreich, dass die Mitarbeiter der Krankenkasse bis heute noch die entsprechenden Patienten in die Gruppe des Musiktherapeuten schicken.
Wolfgang Soost blieb den Schmerzklienten der AOK in Köln bis heute treu, obwohl er seit 1998 auch an zwei bis drei Tagen in der Psychiatrischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses mit Patienten unterschiedlicher Krankheitsbilder arbeitet.
Auf Schmerzpatienten und auf die Arbeit mit depressiven Patienten ist der ressourcenorientierte Musiktherapeut besonders spezialisiert.
In seiner musiktherapeutischen Arbeit mit Schmerzpatienten hat Wolfgang Soost die Rhythmokinetik und die Selbstbehandlungsmethode ’Zilgrei’ (nach Zillo und Greising) integriert.
Wichtig ist ihm, dass die Patienten schnell zu Erfolgserlebnissen kommen, denn wenn sie spüren, dass sie selbst erfolgreich gegen die Schmerzen etwa tun können, sind sie auch bereit, die erforderlichen Übungen zu erlernen.
Hier bietet die Arbeit in der Gruppe einige Effekte, die therapeutisch gut genutzt werden können. Die Teilnehmer können die Erfolgserlebnisse der anderen Teilnehmer miterleben und die Gruppe hat ein aktivierendes Potenzial, erläutert der Musiktherapeut.
In weiterführenden Phasen bietet Wolfgang Soost seinen Klienten Chancen, sich auch mit tiefergehenden Ursachen ihres Schmerzes auseinanderzusetzen.
Wolfgang Soost verteilt keine Medikamente, um den Schmerz zu überdecken; statt dessen bietet er die musiktherapeutische Unterstützung, die notwendig ist, damit die zur Verfügung stehenden Ressourcen in geeigneter Weise eingesetzt werden können, um den eigenen Schmerz in aktiver Weise zu bewältigen.
“Rhythmokinetik ist eine besonders leicht zu erlernende Selbsthilfemethode bei Verspannungen, Fehlhaltungen und chronischem Schmerz. Dabei wird mit Hilfe sanfter Atem- und Bewegungsübungen u. a. das Schmerzempfinden positiv verändert. In meiner musiktherapeutischen Praxis hat sich herausgestellt, dass vor der eigentlichen Musiktherapie, in der die seelischen Hintergründe der Beschwerden thematisiert werden, Patienten, die primär ausschließlich zur Behandlung ihrer Schmerzen kommen, zunächst wirksame Hilfen benötigen, um den Schmerz selbsttätig zu beeinflussen. Wenn sie erst einmal die Erfahrung machen, dass die Schmerzsituation grundsätzlich veränderbar ist, kann die Motivation entstehen, sich gründlicher mit den Ursachen der Schmerzen auseinander zu setzen.“ (Soost, 2004, 11)
Quelle: Soost, Wolfgang (2004) Musiktherapie bei chronischen Schmerzen. Evaluation eines neuen Selbsthilfegruppenangebots der AOK-Rheinland in Köln. unveröffentlichte Diplomarbeit an der Universität Siegen bei Prof. Hartmut Kapteina und Prof. Dr. Bernd Fichtner.
2006/02/06
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