Der internationale Kongress Mozart & Science 2010 widmet sich wieder der Musik in Medizin und Therapie.
Dr. Roland Haas, der Präsidenten der I.M.A.R.A.A. (International Music & Art Research Association Austria), informierte heute ausführlich über den Kongress. Hier die aktuellsten Informationen:
Dr. Roland Haas (Präsident der I.M.A.R.A.A.) - Mozart&Science 2008 |
Dr. Roland Haas, der Präsidenten der I.M.A.R.A.A. (International Music & Art Research Association Austria), informierte heute ausführlich über den Kongress. Hier die aktuellsten Informationen:
Mozart&Science 2010 in Krems in Kooperation mit der
International Association for Music and Medicine und dem Wissenschaftsmagazin
Music and Medicine, Sage, Los Angelos.
Die IMARAA wurde 2003 in Wien gegründet, um der
interdisziplinären Musikwirkungsforschung in Österreich eine Plattform zu
schaffen. Es war allen Beteiligten klar, dass der Weg für Musik in die Medizin
nur über den Nachweis ihrer Wirkung führen kann. Heute, 7 Jahre später, gibt
die internationale Entwicklung auf dem Gebiet der Musiktherapie und der damit
verbundenen Forschung dieser Einschätzung mehr Recht denn je.
Die IMARAA ist glücklich, dass diese Sichtweise nunmehr auch
in Niederösterreich mit dem Studiengang Musiktherapie an der Fachhochschule in
Krems einen Platz gefunden hat, umso mehr,
als hier künftig Stress- und Regulationsforschung,
insbesondere unter Berücksichtigung der Chronobiologie, ein Schwerpunkt aller
therapeutischen Studiengänge sein wird.
Die Kongresse Mozart&Science spiegeln seit 2006 die
rasante interdisziplinäre Entwicklung auf diesem Gebiet der Musikanwendung zu
Therapiezwecken.
Seit 2008 erfolgte die Konzentration auf überwiegend
medizinische, aber auch soziopsychiatrische und pädiatrische Themen. Dabei
werden auch neurobiologische Themen nicht vernachlässigt, die auf eine stolze
Österreichische Geschichte zurückblicken, war es doch hier in der Wiener Donau
Konferenz 1972 und den Seminaren des Carinthischen Sommers seit 1973, bei denen
erstmals international der Bezug von Musik und Gehirn diskutiert wurde.
Prof. Jaakko Erkkilä - Mozart&Science 2010 |
In diesem Sinn freuen wir uns als Programmkomitee der
Konferenz – Vera Brandes, Dr. Roland Haas, Dr. Gerhard Tucek – mit Prof. Franz
Halberg, Jahrgang 1919, erstmals in Österreich einen der international
bedeutenden Wegbereiter der Chronobiologie im Kongress Mozart&Science 2010
präsentieren zu können (Keynote). Setzt man Musik in der Therapie ein, ist man
in ganz besonderer Weise mit den rhythmischen, also zeitlichen Prozessen im
Körper verbunden.
Franz Halberg war einst wissenschaftlicher Assistent an der
Innsbrucker Universität, bevor er 1948 nach Boston, USA ging und sich den
zeitabhängigen Phänomen der menschlichen Biologie widmete.
Mit Prof. Horst-Werner Korff (Keynote) von der Johann
Wolfgang Goehte Universität in Frankfurt wird ein zweiter Vertreter der
Chronobiologie sprechen, dessen Arbeit zur zellbiologischen und
systemphysiologischen Erforschung chronobiologischer Ablaufe dem Ziel einer
„Chronomedizin“ gewidmet ist.
Der methodische Aspekt ist bei Anwendung von Musik im
therapeutischen Prozeß außerordentlich wichtig. Das zeigen die Studien, das
zeigt die Literatur. Daher weist unser Kongress etliche praktisch und
wissenschaftlich erfahrene Musiktherapeuten auf, die sich den Fragen der
Methode und der zuverlässigen Einbettung in das medizinische Geschehen gewidmet
haben. Dazu gehört Dr. Gerhard Tucek, der Studiengangleiter an der FH Krems,
der zum Begriff der Evidenz sprechen wird, dann Prof. Thomas Hillecke von der
Heidelberger SRH, ebenso Prof. Cheryl Dileo von der Temple University,
Philadelphia, USA,
Prof. Lucanne Magill von der University of Windsor, Canada, dann Prof. Clare O’Callaghan, Medical Health and Medical Research Council Fellow in Palliative Care, Melbourne, Australia oder Prof. Suzanne B. Hanser, Berklee College, Boston, USA, deren Grundlage die psychophysiologische Messbarkeit der Effekte ist, die Musik auszulösen vermag (Musikwirkungs-forschung) – denn mit diesen Ergebnissen lässt sich auch die Gesundheitsvorsorge revolutionieren.
Prof. Dr. Lucanne Magill - Mozart&Science 2008 |
Prof. Lucanne Magill von der University of Windsor, Canada, dann Prof. Clare O’Callaghan, Medical Health and Medical Research Council Fellow in Palliative Care, Melbourne, Australia oder Prof. Suzanne B. Hanser, Berklee College, Boston, USA, deren Grundlage die psychophysiologische Messbarkeit der Effekte ist, die Musik auszulösen vermag (Musikwirkungs-forschung) – denn mit diesen Ergebnissen lässt sich auch die Gesundheitsvorsorge revolutionieren.
Die diesjährige Programmgestaltung hat aber zugleich großen
Wert auf die praktischen Beispiele, die gute Praxis und die reichhaltigen
Erfahrungen im medizinischen Geschehen gelegt. Die Ärzteschaft und die Pflege
aus Niederösterreich und ganz Österreich sollen die evidente Qualität musiktherapeutischen Einsatzes nach klar nachvollziehbaren
Kriterien und wiederholbaren Ergebnissen an den Beispielen aus der ganzen Welt
kennenlernen.
So ist es uns eine große Freude gleich zu Kongressbeginn
eine der großen und berühmten Kliniken zu Gast zu haben – die Cleveland Clinic
(Ohio, USA) – die sich als privates Unternehmen eine ganz Abteilung leistet,
deren Programm der Einsatz von Musik, Tanz, Malerei und Gestaltung im
medizinischen Kontext ist. Und dazu kommen, schon bei den oben genannten
Referenten, konkrete Beispiele von therapeutischem Einsatz von Musik und Klang
in der Schmerztherapie, in der Onkologie, in der Neuromedizin und Psychiatrie,
in der Depression, hier gleich zweifach vertreten durch die Arbeiten von Prof. Jaako Erkkillä und Dr. Jörg
Fachner, Finnlang und
Vera Brandes (Keynote), Wien. Sie hat eine der ersten placebo-geprüften klinischen Musikwirkungsstudien zur Depression vorgelegt.
Vera Brandes - Mozart&Science 2008 |
Vera Brandes (Keynote), Wien. Sie hat eine der ersten placebo-geprüften klinischen Musikwirkungsstudien zur Depression vorgelegt.
Weiters sind die Schlafmedizin, die Stressmedizin und die
Immunologie vertreten. Mit Prof. Isabel Fernandez Carvajal und Prof. Neysa
Navarro von der Universtität Valladolid, Spanien, stehen die Gene auf dem
Prüfstand der Beeinflussbarkeit durch gezielte Musikanwendung, auch Dr. Barry
Bittmann, u.a. Vorsitzender des Yamaha Music&Wellness Instituts, PA, USA,
forscht in diesem Gebiet und macht sich die Wirkungen aktiven Musizierens für
die Angebote im Mind-Body-Wellness Center zunutze.
Der Kongress bietet im Thema kindlicher Bindung im
Mutter-Kind-Verhältnis und hier der Bedeutung des Klangs und von Musik eine
Antwort die Frage, wo die enge Beziehung zwischen Mensch und Musik entsteht.
Die lange Menschheitsgeschichte mit Ton und Klang wird durch den Fund der 35
000 Jahre alte Flöte in der
Geißklösterlehöhle in der Schwäbischen Alb in Deutschland belegt. Doch man muss
auch verstehen, warum in jedem einzelnen Menschen und zwar weltweit, Ton und
Klang so viel auslösen kann. Denn die Sozialisations- und Bindungsforschung
lässt uns individualgeschichtlich
verstehen, warum Klang und Musik so bedeutend in jeder menschlichen Entwicklung
sind und daher auch im Krankheitsfall aktiviert werden können. 2006 haben Prof.
Colwyn Trevarthen, Edinburgh, UK,
und 2008 Prof. Daniel J. Stern, Lausanne, CH, dieses Thema auf dem Kongress vertreten, heuer freuen wir uns, mit Prof. Sandra Trehub (Kanada) endlich die Forscherin der Mutterstimme präsentieren zu können. Im Rahmen pädiatrischer Musiktherapie werden auf dem Kongress auch Alex Doman, USA, und Dr. Thomas Stegemann, Deutschland, zu hören sein.
Prof. Dr. Daniel N. Stern - Mozart&Science 2008 |
und 2008 Prof. Daniel J. Stern, Lausanne, CH, dieses Thema auf dem Kongress vertreten, heuer freuen wir uns, mit Prof. Sandra Trehub (Kanada) endlich die Forscherin der Mutterstimme präsentieren zu können. Im Rahmen pädiatrischer Musiktherapie werden auf dem Kongress auch Alex Doman, USA, und Dr. Thomas Stegemann, Deutschland, zu hören sein.
Der Kongress trägt auch den internationalen Perspektiven der
Musiktherapie Rechnung: so spricht mit Dr. Sumathy Sundar die Pionierin der
neuen indischen Musiktherapie und
Dr. Bussakorn Binson von der Chulalongkorn Universität berichtet über ihre Forschung
und Praxis in Thailand. Im übrigen nehmen insgesamt 31 Referenten und
Referentinnen, auch aus England, Amerika, Spanien, Australien, Kanada,
Frankreich, Finnland, Libanon, Deutschland und Österreich teil. Darüber hinaus
kooperiert Mozart&Science für diesen Kongress mit der International Association
for Music and Medicine, deren Präsidentin, Prof. Jane Edwards aus Limerick,
Irland, auch zur Kongresseröffnung sprechen wird. Die Association hält ihre
Generalversammlung in Krems am 7.9. ab und die „peer-reviewed“
wissenschaftliche Zeitschrift „Music and Medicine“ des Verlags Sage, Los
Angelos, USA, wird das diesjährige Treffen des ‚scientific editorial board’ in
Krems halten.
Der Kongress Mozart&Science 2010 bietet ein
Workshopprogramm am 4. November noch vor der Kongresseröffnung an. Eine Besonderheit
wird dabei die Veranstaltung „Sing dich Gesund“ sein – ihr Leiter ist der
Musiker Taato Gomez aus Chile, der Reinhard Fendrich zu europäischen Hits und
Gold- und Platin-Auflagen verhalf.
Referenten wie
Prof. Damir Janigro, Neurobiologe und Psychiater, Sohn des bekannten
Konzertchellisten und Dirigenten Antonio Janigro, oder die ausgebildeten
Konzert-Pianisten Dr. Kamal R. Chemali von der Cleveland Clinic und Prof. Dr.
Klaus Felix Laczika sind interessante medizinisch-musikalische Doppelexistenzen
im Programm.
Zuletzt rundet eine Poster-Ausstellung die internationale
und wissenschaftliche Beteiligung an der Konferenz Mozart&Science 2010 ab.
Die Ausstellung wird auch im Rahmen der Aktion ‚Lange Nacht der Wissenschaften’
in Krems gezeigt. Am 5. und 6. November wird die ORF Moderatorin Doris Glaser
das Publikum im Hauptsaal durch
das Programm führen, weitere Moderationen übernehmen die
Musikwirkungsforscherin und Vizepräsidentin der Music and Medicine Association
Vera Brandes, Dr. Gerhard Tucek, Musiktherapeut
und Studiengangsleiter an der FH Krems und Dr. Roland Haas, Präsident der
I.M.A.R.A.A. und CEO der Sanoson ‚Musik die wirkt’ GmbH. Die Referate finden in zwei Sälen
parallel statt - (Ausnahmen Keynotes) – Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch,
es wird simultan in beiden Vortrags-Sälen übersetzt.
PS: Hier geht es zum Bericht über Mozart&Science 2010.
Mozart&Science 2008 |
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