2010/03/19

Vorschau auf die dOCUMENTA (13)

Als Leiter der Kommunikation teilte Markus Müller mit, dass die dOCUMENTA (13) am 9. Juni 2012 in Kassel eröffnet wird und sie weiterhin mit dem Hatje Cantz Verlag kooperiert. Geplant sind in den nächsten zweieinhalb Jahren verschiedenste Publikationen, darunter der Ausstellungskatalog, Buchprojekte mit ausgewählten Künstlern und eine Serie von Notizbüchern, die im Vorfeld der Ausstellung erscheinen wird. Der Kommunikationsleiter schreibt weiterhin:

Schwerpunkt der dOCUMENTA (13) ist die zeitgenössische Kunstpraxis; gleichzeitig wollen wir die Perspektiven der Schau erweitern und untersuchen, wie Wissen, Ideen und Visualität in der Kunst und ihrem Umfeld entstehen. Ein Ziel, das wir auch mit den innovativen Publikationen, die wir gemeinsam mit Hatje Cantz planen, erreichen möchten," erklärt die Künstlerische Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev.

"Es ist spannend, so frühzeitig in die Planungen der Publikationen mit eingebunden zu sein und den Entstehungsprozess der dOCUMENTA (13) hautnah mitzuerleben," kommentiert Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin des Hatje Cantz Verlages.

Bernd Leifeld, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH, meint zu der außergewöhnlich frühen Entscheidung: "Ich freue mich, dass bereits jetzt mit der Arbeit an den Publikationen der dOCUMENTA (13) begonnen werden kann."

Wir freuen uns auch Ihnen mitzuteilen, dass Dr. Bettina Funcke Leiterin der Publikationsabteilung der dOCUMENTA (13) sein wird. Die deutsche Autorin und Publizistin hat bereits zahlreiche Bücher und Essays über Kunst und ihre Produktion herausgegeben. Funcke war von 2000 bis 2007 eine Redakteurin für die Publikationen der Dia Art Foundation und von 2007 bis 2010 leitende Redakteurin bei der US-amerikanischen Ausgabe der Zeitschrift Parkett. Sie ist Mitbegründerin von The Leopard Press und dem Continuous Project-Kollektiv. Bettina Funcke lebt in New York.

Schon im Vorfeld der Ausstellung geben dOCUMENTA (13) und der Hatje Cantz Verlag ab Ende 2010 eine umfangreiche Serie von Notizbüchern heraus. Wer sich Notizen macht, bezeugt, skizziert, schreibt und ordnet seine Gedanken. Notizen sind spekulativ, markieren einen vorläufigen Moment und funktionieren als Gedächtnisstütze oder Gedankenspur. Für die Serie mit dem Titel 100 Notizen - 100 Gedanken werden Autoren aus den verschiedensten Disziplinen - Kunst, Naturwissenschaft, Philosophie, Psychologie, Anthropologie, Wirtschafts- und Politikwissenschaft, Linguistik, Literaturwissenschaft und Lyrik - Beiträge verfassen. Die Reihe eröffnet einen Forschungsraum rund um die dOCUMENTA (13) und soll untersuchen, wie das Denken als Ausgangspunkt für menschliche Vorstellungen von der Welt funktioniert. Documenta ist eine Pluralform des lateinischen Worts "documentum", das auf Deutsch "Lektion" und in besonderen Fällen sogar "Warnung" bedeuten kann. Der kumulative Charakter des Buchprojekts verspricht Bewegung, es entsteht ein geistiger Arbeitsraum mit den unterschiedlichsten Notizen zu Worten, Ausdrucksformen, Bildern und Denkansätzen.

Die dOCUMENTA (13) betont das Unfertige in Aussagen und Erklärungsmodellen. Die Reihe 100 Notizen - 100 Gedanken veranschaulicht diesen Ansatzpunkt und zeigt, dass ein vielschichtiges und bewegliches Denken zur Realisierung einer Schau wie der dOCUMENTA (13) nötig ist. Der Verstand muss erweitert und flexibel genug gemacht werden, um Raum zu schaffen für das Mögliche. Gedanken sind, anders als Aussagen, immer Variationen. In diesem Sinne sind auch die Notizbücher konzipiert.

Quelle:
Markus Müller, Leiter der Kommunikation / Head of Communication, documenta 13, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel, press@documenta.de

Warum lockt die Kunst?

Texte zur Kunst von Dirk Schwarte

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