2009/01/04

Wie wird ein Schülerrockfestival moderiert?












Das 23. Schülerrockfestival steht vor der Tür.















Hier finden Sie ein Musiklabor-Interview mit der Schülerrockfestival-Moderatorin ANKA:












GF: Sie sind im Januar schon zum zweiten Mal die Moderatorin des Schüler-Rockfestivals. Ich persönlich kenne Sie nur unter ANKA. Das ist doch sicherlich nicht Ihr richtiger Name?

ANKA: Mein voller Name ist eigentlich Ann-Kathrin. Aber beim Schülerrock-Team kennt man mich nur unter Anka, da ich mich, als ich vor einigen Jahren selbst mit meiner Band auf dem Schülerrock gespielt habe, so vorgestellt habe.

GF: Sie sind am Anfang mal mit einer Band aufgetreten?

ANKA: Ja, so bin ich überhaupt zum Schüler-Rockfestival gekommen. Der besagte Auftritt war im Januar 2006. Ich war als Sängerin der Band Frozen Flame dort. Wir haben damals auch den Preis für die meistverkauften Karten bekommen, einen Music Store - Gutschein über 500€.

GF: Gibt es diese Band noch? Oder sind Sie eventuell anders musikalisch aktiv?

ANKA: Die Band gibt es nicht mehr. Wir mussten die Band im Sommer 2006 auflösen. Da wir damals noch ziemlich jung waren, ich war zu dem Zeitpunkt 15 Jahre alt, gab es einige Differenzen innerhalb der Band, wegen denen wir uns letztendlich getrennt haben. Ich habe danach noch in zwei anderen Bands gespielt, aber wir sind leider nie über die so genannte 'Garagenphase' hinausgekommen und trennten uns nach einigen Monaten.

GF: Wie sind Sie dann überhaupt auf den Gedanken gekommen, zu moderieren? Sind Sie angesprochen worden? Oder wie lief das damals ab?

ANKA: Es war so, dass mir dieser Auftritt vor so großem Publikum total viel Spaß gemacht hat. Das war meine Welt. Ich habe mich einfach darin wieder gefunden. Und ich wollte, auch ohne Band, auf jedenfall noch einmal auf diese Bühne. Ich habe daraufhin Kalle Waldinger, den "Vater" des Schülerrocks angesprochen und gefragt, ob er keine Aufgabe für mich hätte.
Er erzählte mir, dass die Moderatoren für 2008 von der WZ gecastet werden. An diesem Casting hab ich dann auch teilgenommen und wurde ausgewählt, den ersten, also den Newcomer-Teil zu moderieren. Und - ja, dieses Jahr stand relativ schnell fest, dass ich wieder einen Teil des Festivals moderieren darf.

GF: Aber was genau war so faszinierend, dass Sie, als sie das erste Mal 2006 auf der Bühne standen, sagten: Genau das ist meine Welt. Was ist für Sie das besondere daran?












ANKA: Fasziniert hat mich am meisten das Publikum. Ich stehe auf dieser Bühne, mache meine Arbeit und werde dann dafür bejubelt, bekomme diesen Support, der mich in diesem Moment gänzlich erfüllt. Die Atmosphäre ist einfach total super, ob vom Künstler zum Publikum oder zwischen den Künstlern selber. Vor allem Musiker untereinander sind immer sehr herzlich und man fühlt sich direkt wie in einer riesengroßen Familie.

GF: Wie sieht es denn mit Ihrer beruflichen Perspektive aus? Machen Sie Moderation und/oder Band hobbymäßig nebenbei und verfolgen für Ihren Beruf ganz andere Ziele? Oder könnten Sie sich vorstellen, in diesem Bereich auch beruflich Fuß zu fassen?

ANKA: Für mich ist das mehr ein Hobby. Ich denke auch, dass ich durch die Moderationen beim Schüler-Rockfestival noch nicht genug Erfahrungen gesammelt habe, um mein Hobby zum Beruf zu machen. Trotz des großen Spaßes, den mir meine Auftritte bereiten, habe ich also schon vor, einen "normalen" Beruf auszuüben.

GF: Wie bereiten Sie sich auf Ihre Moderation vor? Was macht Ihnen dabei am meisten Spaß?












ANKA: Ich rede sehr viel und sehr gerne. Das Moderieren kommt mir da natürlich sehr gelegen. Zu meiner Vorbereitung gucke ich mir natürlich im Internet die Bands an, die ich anmoderiere und lerne die wichtigsten und interessantesten Fakten auswendig. Wenn ich die einzelnen Bands dann auf dem Festival persönlich treffe, frage ich noch einmal nach, ob es eventuell noch Dinge gibt, die ich meinem Text hinzufügen soll. Dann gibt es natürlich noch ein paar Standardsprüche, mit denen man das Publikum bei Laune halten kann. Auch diese sollte man sich vorher gut überlegen.

GF: Beim letzten Festival war auch ich dabei. Ist das Schülerrock immer in der Größenordnung von 2008? Auch dieses Jahr werden, wie ich gehört habe, 4000 Besucher erwartet.

ANKA: Dass 4000 Leute erwartet werden, ist auf jedenfall normal für das Schülerrock. Letztes Jahr war es leider so, dass weniger Zuschauer da waren. Für dieses Jahr hoffen wir natürlich wieder auf eine ausverkaufte Halle.

GF: Haben Sie keine Angst, vor so viele Leuten zu versagen?

ANKA: Ich bin sicherlich immer aufgeregt. Ich denke, niemand, der am Schülerrock teilnimmt, möchte versagen. Aber wenn ich es an manchen Stellen nicht so perfekt hinbekomme, wie ich es selbst gerne hätte, wird mir das vom Publikum schnell verziehen. Ich wechsel in dem Falle das Thema und sorge damit dafür, dass über den letzten Patzer niemand mehr nachdenkt.

GF: Als Moderator steht man bestimmt öfters in der Kritik des Publikums, oder?












ANKA: Ja, das auf jeden Fall. Das Publikum ist sehr kritisch. Es kam schon vor, dass Moderatoren, die im Vorjahr super ankamen, beim darauf folgenden Mal nicht zu den Lieblingen gehörten. Man sollte aber in jedem Fall genug Selbstbewusstsein haben. Wenn man Angst hat zu versagen, merkt das das Publikum sehr schnell und dann kann es auch sein, dass man ausgebuht wird.

GF: Es ist also auch eine Herausforderung und macht zudem noch Spaß?

ANKA: Ja genau. So kann man das sagen.

GF: Haben Sie zum Abschluss noch eine Message oder eine Botschaft an unsere Leser?

ANKA: Die beiden anderen Moderatoren, die jetzt im Januar dabei sind, haben mich 2008 auf der Bühne gesehen und sich dann gesagt: "Was die kann, kann ich auch!"












Jeder, der die Lust verspürt, sich selbst auszuprobieren, ist beim Schülerrock richtig. Man sollte sich einfach trauen.

GF: Dann danke ich Ihnen für dieses nette Interview. Wir sehen uns dann im Januar 2009 beim 23. Schüler-Rockfestival!

ANKA: Ich habe zu danken. Bis dahin!

Investition in Rockmusik
(mit Fotos vom 22. Schüler-Rockfestival in Wuppertal)

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