2008/10/15

Leistung und Arbeit am Beispiel der Musik













Die Finanzkrise fördert die kritische Reflexion. Dabei geriet nun auch das Leistungsprinzip auf den Prüfstand. Wovon redet der Experte, wenn er von seiner Leistung spricht?

In der elektrischen Wissenschaft ist Leistung das Produkt von Spannung und Strom. Die geleistete Arbeit (Spannung * Strom * Zeit) am Zähler wird in kWh gemessen. Im echten Leben kommt es wie in der Kunst nicht selten auf die rechte Proportion an.

Betrachten wir hierzu mit Robert Jourdain den Schall und das Licht:

"Violine, Flöte oder Klarinette geben mit ihrem lautesten Ton lediglich ein zwanzigstel Watt ab. Eine Tuba erreicht ein fünftel Watt, eine Trompete ein drittel Watt und ein Klavier üblicherweise ein halbes Watt. Die leistungsstärksten Instrumente sind die Posaune mit sechs Watt, die Becken mit zehn Watt und die Baßtrommel mit 25 Watt. Ein ganzes Orchester erzeugt bei vollem Einsatz 67 Watt.
Das entspricht etwa der Leistung einer 60-Watt-Glühbirne, man braucht also nicht sehr viel Energie, um einen Konzertsaal auszufüllen.
Jedoch haben Glühbirnen nur einen Wirkungsgrad von ungefähr einem Prozent, weswegen man etwa hundert Stück bräuchte, um eine vergleichbare Lichtleistung zu erzeugen."

(Robert Jourdain (2001) Das wohltemperierte Gehirn. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, S.66).

Doch wie lässt sich in der modernen globalisierten Welt der Wert der menschlichen Arbeit messen?

Keine Kommentare:

 
blogoscoop