Im Interview mit Jürgen Stark berichtet die Hamburger Fotografin Astrid Kirchherr über den Einfluß der Existentialisten auf die Beatles und äußert sich zur Entwicklung künstlerischer Identität.
"Wenn man zu Beginn keine Einfälle hat, dann kann man sich dagegen doch an bereits vorhandenem Material üben, das wäre auf jeden Fall klüger." (Kirchherr, 1995, 212)
"Es geht bei den Künstlern um ein Gespür dafür, daß man Individualist sein will und sein kann. ... Man muß Vorbild sein wollen, auch optisch. ... Die kleinen Teenies beten ihre Idole an, wollen so sein wie sie, weil sie so wahnsinnig anders wirken. Heute rennen die kleinen Jungs alle wie die Rapper herum, mit den zu großen Hosen, den Baseballmützen verkehrt herum, den Turnschuhen ohne Schnürsenkel. Das sind Zeichen eines Idol-Kultes, die sich immer wieder neu formen. Und daran ist nichts Schlimmes, denn daraus entwickelt sich ein Bewußtsein, formt sich die Identität, nur darüber kann sich schließlich auch Individualität entwickeln. Wenn du niemanden nachäffen willst und selbst keine Ideen hast, was dann? Dann stehst du in der Leere, im Nichts." (Kirchherr, 1995, 215)
Quelle:
Astrid Kirchherr In: Stark, Jürgen (1995) Überlebenskunst. Tips & Tricks für Musiker. Düsseldorf, Zebulon Verlag.
2008/04/26
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