2008/03/28

Die Errungenschaften der Demokratie

Die Errungenschaften der Demokratie sind wertvoll, weil sie nicht selbstverständlich sind.

Der Mensch ist ein politisches Wesen, daher kennen wir die Volksweisheit: 'Zeig mir Deine Freunde und ich sag Dir wer Du bist.'

Grobe Verstöße gegen die Menschenrechte regen uns an über die Art und Weise unserer Begegnung zu reflektieren.

Wie sollen wir mit Menschen und Systemen umgegehen, die die basalen Menschenrechte nicht respektieren?

Zu den grundständigen Rechten gehören zum Beispiel das Recht zu Leben und die Anerkennung der Würde eines Menschen. In der Demokratie nehmen wir viele freiheitliche Rechte wie selbstverständlich in Anspruch. Dazu gehört die reiche Palette demokratischer Errungenschaften.

Um demokratische Werte zu Realisieren und zu Erhalten ist engagierter Einsatz erforderlich.

Zum sozialen Engagement gehört auch der oben angesprochene differenzierte zwischenmenschliche Umgang: Mit wem setzen wir uns an einen Tisch? Mit wem feiern wir? Mit wem spielen wir? Und wie gehen wir mit unakzeptablem Verhalten um?

Allgemein ist es wohl so, dass der Umgang mit Menschen, die 'in Ordnung' sind, bevorzugt wird. Was für den persönlichen sozialen Kontakt gilt, gilt übrigens auch für die Beziehungen zwischen den Ländern. Marshall McLuhan zeigte auf: Die Welt ist ein globales Dorf. Entsprechend diskutiert die Öffentlichkeit aktuell das gemeinsame Spiel mit China. Gemeint ist hier die weltweit geführte Diskussion um den Boykott der Olymiade 2008 aufgrund bestimmter Handlungen im Konflikt zwischen China und Tibet.

Wer demokratische Werte vertritt, steht denen näher, die diese Werte akzeptieren und besser noch - teilen. Das hat auch etwas mit Respekt zu tun. Diejenigen verdienen sich Respekt und Achtung, die es schaffen, sich auch respektabel, ehrbar und achtungswürdig zu verhalten. Wer dies jedoch nicht zu realisieren vermag, sinkt in der Beurteilung durch den/die anderen. Der Soziologe Jürgen Habermas hat sich in seinem Werk intensiv mit der Rolle der Öffentlichkeit beim kommunikativen Handeln auseinandergesetzt. Der Öffentlichkeit wird im Diskurs der Moderne ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Auf die agierenden Subjekte übt die öffentliche Berichterstattung entscheidende Einflußnahmen aus. Dies ist zu beachten.

Nun ist etwa die europäische Kultur nicht nur von demokratischen Werten geprägt, sondern auch von den Werten einer langen religiösen Tradition in erheblicher Weise beeinflußt. So ignorieren zum Beispiel die sich der christlichen Religion Zuordnenden oft nicht einfach diejenigen, die sich sozial abweichend verhalten, sondern sie bemühen sich gerade auch um diese Menschen, welche auf 'abweichenden Pfaden' wandeln. Hierzu hat die Kirchen ihre Methoden entwickelt; hierzu hat aber auch die säkulare Soziale Arbeit ihre Methoden entwickelt.

Vor der Hintergrund moderner kooperativ-kommunikativer Strategien erfolgt der Umgang mit Devianten nicht zwangsläufig gewaltsam. Nicht aktzeptiert werden daher in der Regel Methoden wie Krieg, Folter, Vergewaltigung, Mord, Totschlag. Insbesondere Verletzungen der Menschenrechte werden gemeinhin den verächtlichen Handlungsweisen zugeschrieben. Die historische Analyse hat oft aufgezeigt: Immer wieder wurde versucht, kriegerische Strategien mit gefälschten Sachverhalten zu befördern wie zu begründen. Krieg und seine Folgen sind für die Menschen nicht gut, lassen wir die wenigen und zumeist verächtlichen Kriegsverdiener außer acht. Die Methoden der Desinformation, Manipulation der öffenlichen Meinung, Nachrichtensperre und der Verbote der freien Berichterstattung aus den Krisengebieten dienen oft der Verschleierung der wahren Motive der Kriegstreiber. Diese werden aber oft im Nachhinein aufgedeckt. Dabei hat sich gezeigt, dass es bei Kriegen oft um fragwürdige Interressen einer kleinen Minderheit (Verteilungskonflikte) unabhängig vom Wohl der Allgemeinheit geht.

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