Die aktive Beschäftigung mit einem Musikinstrument ermöglicht sehr differenzierte Lernformen. Eigenes Musizieren kann nach Nicolai Petrat als Inspirationsquelle für eine kreative Gestaltung des eigenen Lebens genutzt werden und bietet eine große Chance, die eigene Persönlichkeit besser zu fördern. (vgl. Petrat, 2001, 37)
Nicolai Petrat unterscheidet Einzel- Partner- (2 Personen) und Gruppenunterricht und arbeitet Vorteile des kombinierten Einzel- und Gruppenunterrichts heraus, wobei ein multidimensionaler Instrumentalunterricht auch die Vorteile des partnerschaftlichen Lernens mit einem und mehreren Partnern (Gruppe) nutzt. Danach bietet die Gruppe beispielsweise für jüngere Schüler sehr viele motivierende Anreize. Wichtig ist hier das Konzept der Gemeinsamkeit. In der Gruppe bieten sich unterschiedliche Formen des Zusammenspiels an. Dazu gehören auch die Kombination von Einzel- und Gruppenunterricht und die Förderung des spielerischen Arbeitens. Durch sinnvolle ‚Vernetzungen’ kann ein vielseitiges, flexibles Musizieren ermöglicht werden. Dabei können beispielsweise auch junge und ältere Schüler entsprechend der Suzuki-Methode (Shinichi Suzuki) eine kurze Zeit gemeinsam Musizieren, anschließend können die jüngeren etwa zuhören, wie die Fortgeschritteneren spielen, was sie selbst später spielen werden. Es bieten sich also viele Möglichkeiten mit wechselndem Gruppen-Setting.
Natürlich erfordert ein derart veränderter Unterricht auch innovative methodische Fähigkeiten des Lehrers, denn es gilt nach Möglichkeit immer alle Gruppenmitglieder in das Unterrichtsgeschehen zu integrieren. Einerseits muss die gesamte Gruppe mobilisiert werden, andererseits gilt es, dem unterschiedlichen Leistungsvermögen der Schüler individuell gerecht zu werden und nicht nur die Gruppe, sondern auch den Einzelnen zu fördern.
Abschließend noch Argumente gegen allzu konservative Vorbehalte:
Ein abwechslungsreiches Setting bietet viele Chancen, auch gegen Langeweile und vorzeitiges Ermüden. Heute kann auf umfangreiche Erfahrungen aus der Frühförderung, der Rhythmik und der Musiktherapie zurückgegriffen werden.
Literatur:
Petrat, Nicolai (2001) Instrumental- und Vokalpädagogik. In: Helms, Siegmund; Schneider, Reinhard; Weber, Rudolf: Praxisfelder der Musikpädagogik. Kassel: Gustav Bosse VerlagS. 37-58.
2007/07/27
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