Die Musiker von Paris Touch eröffneten den Samstag im Festzelt mit einem hoch kommunikativen Spiel:
Boyan Z. am Flügel und mit zwei Fender Rhodes, eines mit stark modifiziertem Sound.
Zwei Bläser: Julien Lourau (Saxophon) und Krassen Lutzkanov (kaval)
Zwei Bassisten: Linley Marthe und Remi Vignolo.
Zwei Schlagzeuger: Ari Hoenig und Karim Ziad.
Die Musiker hörten sich sehr aufmerksam zu, sahen sich an und gaben einander aufmerksame Unterstützung bei den vielen solistischen Beiträgen: Anmutige Leichtigkeit, dynamisches kollektives Spiel. Hier gab es laufend lachende Gesichter. An den Tasten zumal impressionistisch und perlendes Spiel, dann wieder ein vorwärts treibender Bass und vogelgleich offensiv die Flöte (kaval). Das ergibt einen hervorragenden Start in den Tag.
Differenziert Atmosphärisches gestalten die Inhabitants: JP Carter (Trompete), Dave Sikula (Gitarre), Pete Schmitt (Bass) und Skye Brooks an den Drums.
Der Saxophonist Peter Brötzmann, berühmt für sein powerplay, tritt mit hoch energetischen Musikern auf: Für die Erhöhung des Tempos sorgen Marino Pliakas am Bass und der Schlagzeuger Michael Wertmüller. Die Fotographen drängen sich an die Bühne und das Publikum genießt den energetischen Flug und fordert zwei Zugaben ein.
Nach der Pause setzte Matthews Herbert auf Elektronik und echte Musiker.
Vital folgte Mugison aus Island. Eine amüsante Kommunikation wird hier von aufgeweckt präsenten Musikern geboten. Es bereitete Spaß das Gebotene zu verfolgen: Mugison (Stimme, Gitarre, Elektronik), Gudni (Bass) und Addi an den Drums: vital, cool und rockig.
Arve Henriksen, bereits im Vorfeld in höchsten Tönen gepriesen, glänzt mit seinen beiden hervorragenden musikalischen Begleitern. Arve Henrikson (Trompete und Stimme), Jan Bang (Elektronik) und Audun Kleive (Drums). Die drei Musiker bieten ein hervorragendes Konzert, eine geschlossene Einheit, eine bislang wohl kaum erreichte Art. Eine Kunst, in der Elektronik stimmig integriert wird, in der ’akustisches Spiel’ und Elektronik nicht mehr als Gegensatz erscheint. Hier wird eine Ebene erreicht, in der diese alten Gegensätze nicht mehr in beeinträchtigender Erscheinung treten. Ein hohes Spiel, ein beseeltes Spiel, ein moderner Gottesdienst?
2006/06/04
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