Moers Festival 2006: Nach dem Freitag:

noch am Abend:

Das 35. Festival in Moers wurde mit der musikalischen Performance ’FLY’ von den Künstlern um den norwegischen Percussionisten Terje Isungset eröffnet. Die fünf Teile der Performance betonten vor allem die Steigerung der Dynamik.

Schnell und akzentuiert, vital und konzentriert: Marc Ducret (Gitarre), Bruno Chevillon (Bass), Eric Echampard (Drums) überzeugten mich durch ihren direkten und konzentrierten Stil.

Die ausdrucksstarke Sängerin Saadet Türköz bot dramatische kasachische Musik, begleitet durch eine hochkarätige Cellistin.

Der Gitarrist John Scofield und der Keyboarder Bugge Wesseltoft schlossen mit Ole Morten Vaagen (Bass), Andreas Bye (Drums) Jonas Lonna (DJ), Rickardo Gensollen (Percussion) diesen Tag im Moerser Festzelt ab. Das prägnante Spiel von John Scofield kombiniert mit der ausgezeichneten grooveorierten Musik dieser spielfreudigen Besetzung führte zum zweiten Höhepunkt dieses Tages.

Ein guter Start!

am nächsten Morgen:

Diese Tage sind ganz der aktuellen Improvisierten Musik gewidmet. Abends die Eindrücke verarbeitend, bei den Bemühungen, das Erlebte in geeignete Worte zu setzen. Aufwachend, mit integrierenden Bildern träumend und dies alles strebt nach Antworten zu den gestellten Fragen.

Was war das besondere der einzelnen Darbietungen, wodurch heben sie sich voneinander ab?

Marc Ducret Trio: Das vitale, ausdrucksvolle Spiel, stilistisch individuell expressiv, mit Nutzung chromatischer Farben.

Saadet Türköz: zwei sich absolut eigenständig geführte individuelle Stimmen, die durch stets gesetzte harmonische Bezugnahme wahrlich beeindrucken konnte.

John Scofield & Bugge Wesseltoft: Das Zusammenspiel der größten Gruppe von Musikern an diesem Tag, die ihre stark differenzierten musikalischen Biographien in spannendster Weise zu integrieren verstanden. Die abgestimmte Form und die geatmete Konzentration ermöglichten es wohl, dass dieses hohe Maß an Expressivität im gemeinsamen Spiel hier gelebt werden konnte.