Professor Dr. Christine Plahl lehrt in München und ist Dozentin der Berufsbegleitenden Weiterbildung in der Orff-Musiktherapie München.
Hinsichtlich der Wirksamkeit von Musiktherapie können mit Professor Dr. Christine Plahl drei Fragestellungen unterschieden werden:
1.) Wirkt Musiktherapie therapeutisch erfolgreich?
2.) Wie wirkt Musiktherapie jeweils therapeutisch?
3.) Warum wirkt Musiktherapie therapeutisch?
Diesen Fragestellungen werden von der Autorin zugeordnet:
Ergebnisstudie (1),
Prozessstudien (2) und
Grundlagenstudien (3).
“Die grundlegende Frage, ob Musiktherapie therapeutisch erfolgreich wirkt, lässt sich durch Ergebnisstudien beantworten. Die Frage, wie Musiktherapie jeweils therapeutisch wirkt, kann durch Prozessstudien beantwortet werden. Auf die Frage schließlich nach der Erklärung, warum Musiktherapie therapeutisch wirkt, können Grundlagenstudien Antworten geben …“
(Plahl, 2005, 347f.)
Indem die Autorin Studien zur Wirksamkeitsforschung auswertet, zeigt sie auf, dass Musiktherapie insbesondere wirksam ist bei:
- Kindern mit autistischen Störungen und bei
- Kindern mit Entwicklungsstörungen
„Die meisten der bislang in der Kindermusiktherapie durchgeführten Wirksamkeitsstudien sind Ergebnisstudien (outcome studies). Dabei zeigt sich, dass Musiktherapie insbesondere bei Kindern mit autistischen Störungen … und bei Kindern mit Entwicklungsstörungen … wirksam ist.“ (Plahl, 2005, 348)
Christine Plahl zeigt die Bedeutung der Prozessstudien für die Gestaltung des Behandlungsverlaufs auf:
„Ziel ist es, die wesentlichen Bedingungen für einen erfolgreichen therapeutischen Behandlungsverlauf zu finden. Dazu wird der Einfluss einzelner therapeutischer Faktoren wie etwa die therapeutische Beziehungsgestaltung, die verwendete Musik oder verschiedene Arten von Improvisationen auf den Verlauf der Behandlung untersucht. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen lassen sich dann Aussagen ableiten zur differenziellen Indikation für die musiktherapeutische Behandlung je nach Persönlichkeit, Umfeld und Störungsbild des Kindes.“ (Plahl,2005, 348)
Auch der nicht zu vernachlässigenden Stellenwert der Grundlagenforschung wird unter dem Aspekt der Wirkungsforschung angesprochen:
“In Studien zu den Grundlagen der Musiktherapie werden implizite und explizite Annahmen zu musiktherapeutischen Wirkungen untersucht. So sollten beispielsweise in einer kindermusiktherapeutischen Grundlagenforschung sowohl die Bedeutung von Musik im Leben von Kindern als auch die verändernden Einflüsse von Musik auf Entwicklungs- und Gesundheitsprozesse bei Kindern thematisiert werden.“ (Plahl, 2005, 348 )
Plahl, Christine (2005) Gesundheitspolitische Aspekte und Forschung in der Musiktherapie mit Kindern. In: Plahl, Christine; Koch-Temming, Hedwig (Hg.) Musiktherapie mit Kindern. Grundlagen -Methoden - Praxisfelder. Bern: Huber
2005/11/23
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen