- Wie weit reicht das Interesse am Phänomen des Rhythmus zurück?
Helga Teervoren bezieht sich auf H. E. Schwerin, wenn sie schreibt:
“ Das wissenschaftliche Interesse am Phänomen des Rhythmus reicht zurück bis ins frühe Griechenland und hat bis in diese Zeit des späten ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts immer wieder Denker, aus ganz unterschiedlichem Ansatz, philosophisch, psychologisch, anthropologisch-pädagogisch, chronobiologisch (Chronobiologie wird die die biologische Zeitstrukturforschung genannt), zu erneutem Forschen und Fragen angeregt.Der früheste Nachweis eines „Prinzips des Rhythmus“ eingebunden in eine Siebenheit von Prinzipien (Prinzip der Geistigkeit; der Entsprechung; der Schwingung; der Polarität; Prinzip von Ursache und Wirkung; Prinzip des Geschlechts) ist in der hermetischen Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands überliefert, und, aufgezeichnet in der Schrift „Kybalion“, bis in diese Zeit bewahrt geblieben.1
Darin wird das Prinzip des Rhythmus charakterisiert mit: „Alles fließt aus und ein, alles hat seine Gezeiten, alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem; das Maß des Schwungs nach rechts ist das Maß des Schwunges nach links; Rhythmus kompensiert.2
Die hermetische Lehre geht zurück auf den Gelehrten Hermes von Trismegistos (Trismegistos = "Quelle der Weisheit"), der als Weiser etwa 3000 v. Chr. gelebt haben soll. Platon sagt von ihm, er habe Zahl und Maß, die Unterscheidung von Sprachlauten und andere kulturelle Grundlagen entwickelt; auch die Sternenkunde und die Alchemie seien auf ihn zurückzuführen. ...
1,2 Kybalion, aus dem Englischen übertragen von H.E. Schwerin, Heidelberg o.J.; S.103“
Quelle: Tervooren, Helga (2002) Geschichte der Rhythmisch-Musikalischen Erziehung in Deutschland. Von der Jahrhundertwende bis zum Ausgang der Kestenberg-Reform (1932/1933) unter besonderer Berücksichtigung von Kindergarten und Schule. Essen: Verlag Die Blaue Eule, S. 111 - Die älteste Aufzeichnung über Musiktherapie?
Christine Plahl und Hedwig Koch-Temming (2005, 30) beantworten die Frage nach den ältesten überlieferten Aufzeichnungen über die therapeutischen Wirkungen von Musik auf den Körper und die Psyche des Menschen mit M. West:
„Die ältesten überlieferten Aufzeichnungen, die die therapeutischen Wirkungen von Musik auf den Körper und auf die Psyche des Menschen beschreiben, sind ägyptische Papyrusrollen und chinesische Dokumente, die beide aus der Zeit um 1500 v. Chr. stammen (West, 2000) [West, M. (2000) Music Therapy in Antiquity. In: P. Horden (Ed.), Music as Medicine. The History of Music herapy since Antiquity. (51-68), Aldershot: Ashgate.]
Quelle: Plahl, C., Koch-Temming, H. (2005) Musiktherapie mit Kindern. Bern: Hans Huber
2005/11/26
alt, älter, am ältesten?
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