2006/02/13

Kunstakademie Düsseldorf: Rundgang 2006

Am Samstag war es mal wieder soweit. Auf dem direkten Weg begaben wir uns zur Kunstakademie Düsseldorf, die das Tor für den diesjährigen Rundgang im Februar 2006 weit geöffnet hatte.

Den Wagen weit genug entfernt am Rheinufer geparkt, beschritten wir die letzten Meter in erwartungsvoller Stimmung, angetrieben durch die Eindrücke der letzten Jahre. Und bereits vor der Kunstakademie herrschte wie erwartet reger Betrieb.

Mit wachem Blick begaben wir uns auf dem Weg, die einzelnen Klassen systematisch zu erkunden.

Vielleicht findet sich doch auch etwas für das Musiklabor?

Und einen ersten Bezug zur Musik finden wir in den Schriften von Kim, Mi-Ryeon zu ihren Rauminstallationen, Filmen und Objekten im Raum 117. Die Schülerin von Professor Rabinowitch wurde leider nicht persönlich angetroffen, aber vielleicht wird sich später noch einmal die Gelegenheit geben, mit Kim, Mi-Ryeon ins Gespräch zu kommen. Immerhin ist die Perspektive der Künstlerin, die sich mit unserem Planeten auseinandergesetzt hat, sehr beeindruckend.



Nebenan trafen wir den Künstler Manfred Ruecker an, der mit einer einer live-performance elekronischer Musik aufwartete und auch bei einer Installation eine Geige bearbeiten ließ.

Auf einen der langen Gänge begegneten wir der ’Diva’. Hier war sie also:


Die Allegorie auf die Musik von Marcus Krämer.

In der 3. Etage direkt an der Treppe staute es sich. Um in das Atelier der Klasse Immendorff zu gelangen, musste schon etwas gewartet werden. Dabei konnte die aktuelle Zeitung zum Rundgang gekauft werden: ’Klasse Immendorff/Niels Sievers (Februar 2006) ’Das Pferd III’ Thesen zur Malerei’.


Ebenfalls sehr beachtet wurden die Werke der Klasse Lüpertz.

Zu nennen sind aber auch die Arbeiten der Künstlerin Jun Jiang aus der Klasse Rissa.

Auch der weißen Schwan, eine Skulptur von Maria Huber aus der Klasse Herold hat etwas ganz besonders.

Nicht alle Künstler und Werke, die mich tief und nachhaltig beeindruckt haben, können hier aufgezählt werden. Manches Kunstwerk taucht erst nach dem Besuch wieder in der erinnernden Vorstellung auf. Da gab es noch dieses herrliche Mädchen in Grün, und … Tatsächlich reicht ein einziger Besuch für den Rundgang in der Düsseldorfer Kunstakademie selten aus, jedoch ist einer besser als keiner.

Insgesamt hat es sich für mich und meine besondere Begleiterin wieder einmal gelohnt.

Um die visuelle Reizüberflutung wieder sachgemäß zu beruhigen war natürlich ein abschließender Altstadtbesuch angesagt.

Am Sonntag fand sich nun auch die Zeit, sich den aktuellen Thesen zur Malerei der Klasse Immendorff/Niels Sievers zu widmen:

Auf Seite 16 findet sich hier eine moderate Anleitung zum Künstlersein. Markus Lüpertz wird mehrfach zitiert, der Professor gibt uns zu bedenken:

„Zur Kunst geht man nicht mit leeren Taschen wie zum Markt und kehrt alsbald voll beladen nach Hause zurück. Sondern nur wer mit wachem Kopf vorbehaltlos und offen der Kunst begegnet, wird mit und an ihr ein Erlebnis finden.“
(Markus Lüpertz (2005) zitiert von der Klasse Immendorff/Niels Sievers a.a.O., Seite 33)

Auf Seite 35 fällt mir die studentische Kritik ins Auge, auch Anregungen zur Innovation werden formuliert:

„ … Möglichkeiten werden ausgeblendet, die einfachsten Möglichkeiten werden genutzt, die altbewährten, die haben schon immer funktioniert. Was noch schlimmer ist, einer Öffentlichkeit oder einem Professor gefallen zu wollen. Wir brauchen nicht zu gefallen, wir sollten einfach dem Künstler im Geist der Zeit entsprechen. …… Wir müssen anfangen, unsere eigene Suppe zu kochen, und uns nicht damit zufrieden geben, daß unsere Professoren uns gelegentlich Ketchup auf die Pommes drücken… … Des Weiteren ist die Kunstakademie vor allem aus einem Grund prähistorisch: An fast allen internationalen und renommierten Kunstakademie der Welt wie z.B. Paris, London, New York, Kopenhagen, Berlin und an fast allen anderen Deutschen Kunstakademien sind die Akademien 24h am Tag begehbar. Und zum Arbeiten offen. Ein freier Schaffensort ist kein Büro mit Feierabend oder eine Kneipe mit Sperrstunde. … “
(Klasse Immendorff/ Niels Sievers, Februar 2006, 35)

Quelle:
Die Zeitung zum Rundgang an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf von: ’Klasse Immendorff/Niels Sievers (Februar 2006) Das Pferd 3. Thesen zur Malerei.

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2 Kommentare:

Norbert Molitor hat gesagt…

Kurze Frage: Wer hat Sie begleitet??

Musiklabor-Netzwerk hat gesagt…

Die junge Frau, die vor einigen Jahren die kleine Wohnung auf der R.-K.-Str. für ihr Atelier angemietet hatte

 
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