2022/12/13

Überlegungen zur Arbeit am Fähigkeitsprofil nach dem Igel-Model

Zweifeln wir in schwachen Momenten an den eigenen Leistungen, hilft ein Fähigkeitsprofil die Perspektive zu erweitern.

In starken Momenten entwickelt sich ein Musiker weiter. Aber wer möchte nicht auch aus den eigenen Fehlern und Umwegen lernen? Zur Abkürzung halte ich zwei Fragen für sinnvoll:

1. Was soll ich jetzt Üben?
2. Wie soll ich es tun?

Als Schlagzeuger kann ich mein eigenes Fähigkeitsprofil erstellen. Die stärker ausgebildeten Fähigkeiten werden durch längere und die Schächeren durch kürzere Striche dargestellt. Ein entsprechendes Igel-Modell wäre sogar dreidimensional.

Die eigenen Stärken und Schwächen sind eingeschätzt. Die Selbsteinschätzung könnte bei Unsicherheit noch mit Fremdeinschätzung abgeglichen werden.

Doch worauf ich hinaus will ist: Wenn Stärken und Schächen mit einem Blick erkennbar sind, erleichtert das die Entscheidung für die Auswahl der aktuellen Übungen.

Möchte ich weiterhin an meinen Stärken arbeiten oder sollte ich mich vielleicht doch eher meinen schwächer ausgeprägten Fähigkeiten widmen?
Beides kann Sinn haben und Spaß machen. Wenn das Pareto-Prinzip zutrifft, würde ich mit 20% investierter Zeit bereits 80% der Leistung erzielen und entsprechend 80% meiner Zeit für die letzen 20 % benötigen, ein gutes Argument für die Arbeit an den noch schwach ausgeprägten Fähigkeiten. Ein gutes Argument für den weiteren Ausbau einiger Stärken könnte ein angezieltes Alleinstellungsmerkmals eingeführt werden oder 'das Feilen am eigenen Stil'. Allerdings haben mir meine 'Umwege' die ich aufgrund meiner mangelnden Spieltechnik machen durft, verdeutlicht, wie wichtig die handwerklichen Grundlagen und ein solides Fundament für darauf aufbauende Fähigkeiten ist.

Es erscheint mir übrigens wichtig, die eigenen Routinen immer wieder zu hinterfragen. Denn 'erstarrte Routinen' bremsen Lernfortschritte und stellen ein Hindernis dar, wenn es darum geht, Freiheitsgrade zu erweitern.

Ersetzen wir "Fähigkeiten" durch "Gewohnheiten" und tragen die investierte Zeit für einzelne Gewohnheiten als Strichlänge ein, erleichtert das Modell auch deren reflektierte Analyse.

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