2022/11/27

Open-Close-Technik (Part II)

Bei der 'Open-Close-Technik' nach Gordy Knudtson sollten folgende Aspekte beachtet werden:
1. 'american grip': um 45° gedrehte Unterarme
2. Die Bewegung des Handgelenks (wrist-motion) erfolgt um eine als zentral gedachte Linie (die sich ergeben würde, wenn Hand und Finger den Unterarm gerade verlängern würden.) Die zentrale Linie soll im Zentrum der Handgelenkbewegung liegen, die Open-Phase verläuft unterhalb und Close-Phase oberhalb der zentralen Linie.
3. Wenn das Handgelenk in niedriger Position (Trommelfellnähe) ist, prallt der Stick höher zurück (Rebound)
4. alle an der Open-Close-Bewegung beteiligten Muskeln sollten locker und entspannt sein. Gordy Knudtson zeigt entsprechende Übungen, die sich visualisieren lassen,so dass auch mit unserer Vorstellungskraft der Bewegungsablauf der Opne-Close-Technik eingeübt werden kann (Visualisierung). 5. Die Finger sind für die technische Einübung der Open-Close-Bewegung immer gekrümmt - das bedeutet, sie werden nicht zusätzlich gestreckt!. Wir können uns vorstellen, dass sich die Finger passiv öffnen, durch die Schwerkraft nach unten fallen. Es geht darum, den Rebound, den Rückprall des Sticks (Trommelstocks) so gut wie möglich zu nutzen und so wenig Energie wie möglich in die Bewegung einzubringen.
6. Bei der Handgelenksbewegung abwärts öffnet sich die Hand, die Finger 'fallen herunter' ohne zusätzlich gestreckt zu werden, bleiben also weiterhin locker und entspannt.
7. Bei der Handgelengsbewegung nach oben schließen sich die Finger zur Faust und bleiben auch in dieser Bewegungsphase möglichst gelöst.
8. Die gelöste, unverspannte Bewegung ist der Schlüssel der frei fließenden Bewegung.

WARUM AN DER TECHNIK ARBEITEN?
Die zur Verbesserung der Bewegungsqualität investierte Zeit ermöglicht uns schneller zu spielen, was uns wiederum erleichtern wird, mit komplexeren Dingen zu arbeiten, da unser 'Arbeitsspeicher' begrenzt ist. Mit einer guten Bewegungsanalyse können wir erstaunliche Sprünge bei der Verbesserung unserer Bewegungsqualität machen.

Es ist schon phantastisch zu erleben, dass ich mit einer kleinen Veränderungen in meiner mentalen Bewegungsvorstellung plötzlich eine bislang unerreichte Bewegungsqualität erreichen konnte - und mir wurde dann auch etwas klarer, wie die sogenannte 'Visualisierung' für die Verbesserung der Technik genutzt werden kann: Um Bewegungsabläufe visualisieren zu können, müssen wir auch die Fähigkeit entwickeln, ein Bild von der Bewegung in unserer Vorstellung entstehen zu lassen - und erst, nachdem ich mich eine gewisse Zeit lang recht intensiv mit dem Bewegungskonzept der Möller-Technik und dem der Open-Close-Technik beschäftigt hatte, war ich überhaupt in der Lage mir die entsprechende Bewegung innerlich vorzustellen. Im nachhinein ist es für mich absolut nachvollziehbar, dass ich mich mit einem Thema lange genug beschäftigt haben muss, damit ich in meiner inneren Vorstellung dazu ein möglichst klares Bild erzeugen kann. Und entsprechend ist die 'Vorstellungskraft' auch nicht etwas, was man hat oder was man nicht hat, sondern die Kraft bei der Vorstellungskraft ist davon abhängig, wie intensiv sich einer mit dem Gegenstand einer Betrachtung auseinandergesetzt hat.

Um Missverständnisse auszuschließen: Wenn einer eine gute Spieltechnik entwickelt hat und diese so eingeübt ist, dass über sie automatisch verfügt werden kann, benötigt ihre Anwendung natürlich keine 'kognitive Rechnerzeit" mehr. Aber solange ich an der Verbesserung meiner Bewegungsqualität arbeite, konzentriere ich mich bewusst auf ausgesuchte Teilaspekte. Es geht mir dann ja darum, meine Bewegungsqualität zu verbessern und mir gute Bewegungsabläufe anzugewöhnen. Sobald diese verbesserten Bewegungsabläufe automatisiert sind, kann ich mich auf anderes konzentrieren.

KURZ:
Um uns besser zu bewegen müssen wir unsere Verspannungen lösen. Das ist der Schlüssel ist für frei fließende Bewegungen.

1. Handgelenk in niedriger Position 2. Handgelenks-Bewegung um die 'zentrale Linie'
2. Finger leicht gekrümmt lassen
3. american grip (45°)
4. 'Open': Handgelenk, Finger fallen locker unter die 'zentrale Linie'
5. 'Close' beim hochgehenden Handgelenk schließen sich die Finger locker zur Faust

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