2009/04/25

Bericht von der 43. Art Cologne






















43. Art Cologne: Johanna Reich

Am 24. April 2009 führte mich Norbert Molitor durch die Art Cologne. Dabei gerieten einige der dort präsentierten Künstler in den Fokus der Aufmerksamkeit:

Geerdetes Schweben vermittelt Angela Glajcar mit Terforation. Der Begriff Terforation ist aus den Begriffen 'Terra' und 'Perforation' zusammengesetzt. Da Angela Glajcar mit ihrer Serie 'Perforation'bereits seit 2006 den Raum erobert, wurde schon in Frankfurt assoziiert: "Die gerissenen Papierbögen lassen Schichtungen und Aushöhlungen entstehen. Das Auge des Betrachters begibt sich auf Wanderschaft durch diese "Gebirgsformation".

Paule Hammer erinnert derzeit auf der Art Cologne: Niemand weiß, was wir fühlen. Sein großdimensionales Objekt mit dem Kopf von Klaus Kinski wird hier nicht übersehen.

Doch nur eine Besonderheit zog mich immer wieder zu einer Präsentation zurück; und so erfolgte ein Gespräch mit der Medienkünstlerin Johanna Reich:

"Diese Installation heißt 'Linie' oder 'Line'. Und sie gehört zu einer Reihe von Videomalereien. Das bedeutet, ich male vor der Kamera. Das ist eine Art Performance, die ich vor der Kamera praktiziere. Und ich bin ja schwarz angezogen und male eine schwarze Linie und versuche quasi so die Kamera an ihre Grenzen zu führen. Man sagt ja eigentlich, die Kamera, die nimmt alles auf und nimmt alles wahr. Aber dadurch dass ich schwarz und schwarz benutze, kann die Kamera diese Differenz nicht mehr wiedergeben. Und ich verschwinde vor den Augen der Kamera mit ganz klar ersichtlichen Mitteln: also ohne Bildmanipulation, Photoshop und so weiter, sondern ganz analog mit einer klassischen Malerei; es ist ein bisschen Malerei gegen Technik."

Johanna Reich hat Freie Kunst in Hamburg und in Münster studiert, nun ist sie im Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Johanna Reich: "Im Studiengang Freie Kunst habe ich mit Rauminstallation und Bildhauerei angefangen. Aber als ich gemerkt habe, dass man mit einer Kamera wunderbar Bild und auch Klang verbinden kann, hat sich alles geändert. Da ich früher auch Musik studiert habe, fasziniert es mich beides zu verbinden. So bin ich zum Bewegtbild gekommen."












Auf der 43. Art Cologne ist Johanna Reich nicht allein. Sie gehört zu einer 20-köpfigen Gruppe junger Künstler; zehn von ihnen studieren an der Kunsthochschule für Medien Köln und haben zur Art Cologne je eine weitere Position aktueller Kunst aus dem Ausland oder Inland eingeladen.

Die Homepage von Johanna Reich lädt zur aufmerksamen Erforschung ein. Hier zu stöbern ist zu empfehlen. Denn die Arbeiten von Johanna Reich sind sehr beeindruckend. Über www.treibeis.org erschließt sich übrigens der Zugang zu einer interessanten Szene.

www.johannareich.com

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