2008/07/15
Burn-out im Musiklabor
Wenn Burn-out verstanden werden möchte, lohnt sich ein Schritt zurück. Kam es überhaupt schon einmal zur Entfaltung einer Flamme? Wie hell und wie heftig mag sie wohl gebrannt haben?
Auf der Suche nach echter Intensität können wir uns durchaus auch dem Theater zuwenden, nehmen wir einfach Peter Brooks, der ein Buch einleitet mit solchen Wörtern:
"Ich habe niemals nur an eine einzige Wahrheit geglaubt. Weder meiner eigenen, noch der von anderen."
Noch hallen und reflektieren diese Worte im wahrnehmenden Bewusstsein und schon wird nachgeschoben:
"Allerdings habe ich entdeckt, dass man nur leben kann, wenn man sich leidenschaftlich und absolut mit einem Standpunkt identifiziert."
Solche Anfänge lassen hoffen! Eine starke Flamme? Und schon frage ich: Wie entfaltet sich Intensität? Denn genau die gilt es sich zu erhalten!
Im Theater ist die Frage der Intensität wohl durchdacht.
"Wenn eine Idee haften bleiben soll, genügt es nicht, sie zu formulieren: sie muss sich in unser Gedächtnis einbrennen."
Im Theater schimmert uns ein Licht. Ist es möglich, eine Flamme, die nicht verlischt?
Doch wenn Bernd Sprenger, Chefarzt der Oberbergklinik in Berlin-Brandenburg in einem Interview aufzeigt: "Eine Ursache für ein Burn-out ist ja das Gefühl, fremdbestimmt zu sein." .... erinnern wir uns daran, dass Burn-out etwas Pathologisches ist.
Inspiration und Quellen:
Brooks, Peter (1989) Wanderjahre. Schriften zu Theater Film & Oper 1947 – 1987. Berlin: Alexander Verlag.
Bernd Sprenger im Interview von Cosima Schmitt. In: DIE ZEIT, 10. Juli 2008, S.59.
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