"Musikalische Verknüpfungen west-östlicher Strömungen
Chan Yuan Zhao kombiniert geschickt Traditionelles mit Modernem zu neuen Klangteppichen.
... "Mit drei Jahren habe ich immerzu getanzt", berichtet die Musikerin. Als bekannte Opernsängerin hatte die Mutter ein aufmerksames Auge auf diese Gewohnheit und kam zu dem Schluss, ihre Tochter müsse tanzen oder ein Instrument erlernen. Im Alter von sechs Jahren begann Chan Yuan Zhao tatsächlich mit dem Unterricht. Sie lernte das Spiel auf der Guzheng, der chinesischen Wölbbrettzither.
"Gu" bedeutet "alt", doch die Musikerin beweist, wie jung ein solches Instrument klingen kann, wenn etwa die 21 Saiten durch die beweglichen Stege nicht traditionell pentatonisch gestimmt werden. Wege in die Moderne, auch mit eigenen Kompositionen, beschritt Chan Yuan Zhao bereits an der Musikhochschule in Xi' an.
"Ich habe meine Karriere dann erst einmal abgebrochen", sagt sie und erinnert sich der Mitstudenten, die in China bereits zu Ruhm gelangt sind. Sie selbst war im Internet auf das Land von Beethoven und Bach gestoßen. "Ich wollte lernen, diplomatisch zu denken, und wollte ordentlich studieren." Genau die Qualitäten schienen ihr in Deutschland gegeben, und so nahm sie über das Netz Kontakt zu Professor Lutz-Werner Hesse auf.
Seit 2002 studiert die junge Chinesin am Standort Wuppertal das Hauptfach Harfe, hat in Windeseile ausgezeichnet Deutsch gelernt und will sich nun verstärkt dem Thema Komposition widmen. Bei zahlreichen Auftritten, etwa in Karlsruhe, Frankfurt und Düsseldorf, erhielt sie stürmischen Applaus und doch bleibt ein Wermutstropfen. "Ich vermisse meine Kultur, das Essen, die Freunde und will eines Tages nach China zurück." Das ist ihr zweiter Wunsch, doch gibt es noch ein drittes Ziel: als Lehrerin die Guzheng in Deutschland etablieren."
Quelle: Görgens, Manfred (12.11.2005) in: Westdeutsche Zeitung (WZ) im Internet: http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=98699
Mehr zur Künstlerin unter :
http://www.guzheng.de/
2005/11/13
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