Carla Kihlstedt - Moers Festival 2010 |
Die ersten 280 Seiten bieten eine Schatztruhe zur rhythmischen Gestaltung und wären bereits ein phantastischer Werk. Bei den folgenden 67 Seiten stieg mein Respekt noch einmal gewaltig, mir offenbarte sich eine erstaunliche Belesenheit und ich entdeckte die organische Stimmigkeit der Argumentation. Es geht um Bildung. Es geht um Elite. Es geht um Abgrenzung, nicht nur die Abgrenzung der Pubertären. Die Zeit ist aus. Wir leben heute in einer globalisierten Welt, in der verschiedene Kulturen miteinander verwoben sind. Klingmann durchdringt mit postmodernen kulturwissenschaftlichen Intellektuellen bildungsgeschichtliche Dogmen. Dabei argumentiert er trefflich und verständlich. Der organische Aufbau des Buches wird auf den letzten 100 Seiten noch deutlicher. Heinrich Klingmann widmet sie der Musikpädagogik. Er verbindet seine organische Komposition mit einer klaren und identifizierbaren inhaltlichen Position. Diese ausgezeichnete Verbindung von Wissen und Argumentation bereiteten mir ein wunderbares Lesevergnügen. Die Studie bietet Aussicht auf eine erfreuliche innovative Wende in der Musikpädagogik. Ich bin begeistert. Ein starkes Buch. Es wird zitiert werden. Und ich werde es auch nicht einfach zur Seite legen.
Heinrich Klingmann (2010) Groove – Kultur – Unterricht.
Studien zur pädagogischen Erschließung einer multikulturellen Praktik. transcript
Verlag: Bielefeld.
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