2009/03/14

Ellen Dederichs - Menschenmassen









Was mich immer schon interessiert hat sind Menschen, und vor allen Dingen im Zusammenhang mit den Begebenheiten Bewegung und Stillstand. Die Aspekte Wahrnehmung und Fokussierung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in meinen Arbeiten, z.B. in der Serie Blickpunkt Bahnhof.
Ich arbeite oft so, dass ich viele Fotos von bestimmten Ereignissen mache, dann wähle ich verschiedene Bilder aus, verändere sie oder kombiniere mehrere miteinander. Oft kommt es vor, dass sich die ursprünglichen Ideen während des Arbeitens verändern.

Das Thema Menschenmassen habe ich verschiedenartig umgesetzt, wichtig sind dabei immer das Verschwimmen und die Farbigkeit. Und auch hier geht es um die Wahrnehmungsassoziation, um das Spiel mit der Wahrnehmung. Beispielsweise in dieser neuen Arbeit Menschen-Massen X:













Die Grundidee ist, dass eine Menschenmasse einerseits sehr viele unterschiedliche, individuelle Merkmale aufweist. Deshalb auch das Kollagenhafte im Bild, Streifen aus zerschnittenen, dann wieder aneinander gereihten Menschenmassen. Andererseits bildet eine von außen betrachtete Masse eine Einheit. Wenn man so die vielen Menschen betrachtet, bilden sie wieder ein Gesamtbild. Verstärkt wird dies durch die aufgesetzten, in bestimmten Farbverhältnissen zueinander stehenden Streifen. So findet das Ganze doch wieder in der Harmonie eine Zusammenführung. Wenn man das Bild aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, verändern sich die Ansichten und es beginnt ein Spiel mit der Wahrnehmung. Wenn man es von weitem betrachtet, wirkt es ganz anders als von nahem. Dabei verschwimmen diese Streifen manchmal auch miteinander und man nimmt das Bild gar nicht mehr als Kollage wahr. Manchmal sieht man gar nicht, dass es einzelne Gesichter sind, dann wirkt das Bild abstrakt.

(Ellen Dederichs, Kunstakademie Düsseldorf, Rundgang 2009.
Das Interview mit Ellen Dederichs führte Gerd Fierus)

www.ellendederichs.de

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