2009/01/19

Interview mit Lorenz Betz
von der Band Peilsender














Die Band Peilsender gehört zu den bereits sehr erfolgreichen Bands des 23. Wuppertaler Schüler-Rockfestivals. Knapp zwei Wochen vor dem Festival wurde das nachfolgende Gespräch mit Lorenz Betz geführt.

GF: Wie lange spielen Sie schon zusammen?

LB: Wir spielen seit 2005 in der Besetzung zusammen. Wir sind drei Brüder und unser Sänger, und mit dem sind wir seit 2005 in der Band.

GF: Die Internetseiten vom John Lennon Talent Award und vom Wuppertaler Schüler-Rockfestival habe ich gerade besucht. Gibt es im Internet noch mehr über Peilsender?

LB: peilsender-musik.de ist unsere Website, und auf myspace/peilsender kann man in die Songs reinhören und Videos anschauen.

GF: Was fasziniert Sie an der Musik? Warum machen Sie das, was Sie machen?

LB: Warum - es macht einfach Spaß. Ich glaube, dass Live-Spielen ist uns sehr wichtig. Auf der Bühne zu stehen und die Resonanz vom Publikum zu bekommen. Ich glaube, dass macht einfach sehr viel Spaß, und das ist eigentlich der Hauptgrund, warum ich es mache.

GF: Wie würden Sie die musikalische Richtung von Peilsender beschreiben?

LB: Deutschsprachige Popmusik, britisch beeinflusst von den Arrangements her.

GF: Ich habe gehört, sie schreiben selber die Songs und Sie arrangieren selber. LB: Ja. GF: Machen Sie das so als Band oder zusammen?












LB: Ja, also meistens kommt die Grundidee von unserem Bassisten. Der hat dann zum Beispiel eine Akkordfolge oder eine Gesangslinie oder andere Vorstellungen von dem Song. Und der bringt den dann halt zur Probe mit. Und dann arbeiten wir viel zusammen an dem Song, nehmen dann auch auf, um halt zu hören, wie das klingt, weil das ist an sich ganz anders, als wenn man das selber spielt. Und wir arbeiten sehr viel auch am PC am Song weiter, dass wir den editieren und aufnehmen.

GF: Haben Sie da irgendeine Orientierung? … oder auch der eigene Background? Das können Vorbilder sein, Lehrer oder was auch immer?

LB: Ja. Natürlich viele britische Bands sind einfach unsere Haupteinflüsse, zum Beispiel die Beatles, eh, oder Coldplay, Oasis, aber auch zum Beispiel Grönemeyer.

GF: Und selber, Ihre Ausbildung, Sie scheinen eine musikalische Familie zu sein?

LB: Ja, wir sind drei Brüder; (lacht) wir haben jetzt schon sehr viel Musik zusammen gemacht. Unser Bassist studiert jetzt auch Musik, unser Sänger auch, und die anderen beiden gehen noch zur Schule.

GF: Sind die Eltern auch musikalisch, oder Berufsmusiker?

LB: Nicht übermäßig, ne, nur Hobby. GF: Aber wie kamen Sie dazu, über ...?

LB: Es hat halt auch als Hobby angefangen. Wir haben alle Klavier gespielt. GF: Musikschule? Oder Privatunterricht? LB: Ja, Musikschule.

GF: Was ist für Sie denn wichtig, wenn Sie Musik machen? Sie sind der Schlagzeuger, ne? LB: Ja. GF: also rhythmisch orientiert?

LB: ja, aber nicht nur rhythmisch ... (lacht)

GF: Wenn man diesen Büchern liest und fragt: Woraus besteht Musik? Melodie, Harmonie, Rhythmus, und so weiter. Was steht bei Ihnen so im Vordergrund? Bei Ihnen und bei der Band?

LB: Ich glaube, allgemein ist bei uns immer eine Gesangslinie im Vordergrund. Also eine Hookline, die im Ohr bleibt, die man vor sich hinsummt, wenn man sie gehört hat, und der Rest ist eigentlich Begleitung.

GF: Genau. Und der Rest ist Begleitung. Und wie stricken Sie die Begleitung? Haben Sie irgendwo ein Konzept, oder eine typische Vorgehensweise?

LB: Ich glaube, ein Patentrezept dafür kann man nicht nennen. Aber es ist natürlich (überlegt) schwierig. Also es ist von Song zu Song eigentlich unterschiedlich. Zu einem Song passt irgendwie eine Form des .-Beats, bei dem anderen ist es etwas Leiseres. Man kann es nicht generell sagen, es ist eigentlich bei jedem Song anders.

GF: Von den Schlagzeugern her, wo gucken Sie da hin, oder wo haben Sie da mal reingeschaut?

LB: Also ich bin auf alle Fälle beeinflusst von den Band-Schlagzeugern großteils, also weniger von den Solo-Schlagzeugern, sondern wirklich von den Band-Schlagzeugern, die einfach Grooves spielen und das Ganze zusammenhalten. Das sind eher meine Eckpunkte.

GF: Gibt es da bestimmte Namen?

LB: In Deutschland zum Beispiel Wolfgang Haffner oder Flo Dauner zum Beispiel.

GF: Wie sieht das mit der Zeit aus, so, die Sie mit der Musik verbringen? Es sind ja inzwischen 70 Gigs oder mehr, die Sie so spielen? Wie sieht das so aus in der Woche, für Sie? Sie machen ja glaube ich Abi, oder so?

LB: Ja, ich bin jetzt Zivi seit ein paar Monaten.

GF: Ah ja. Wie viel Zeit investieren Sie in die Musik, Proben und so weiter. Kann man das Pi mal Daumen sagen?

LB: Ähm, es sind, wenn man das als Stunden veranschlagt, ganz viel. Also wir kommen halt entweder von der Schule oder vom Zivildienst heim, und dann bestimmt das unseren Tagesablauf. Also wir sind auch jedes Wochenende mit der Band zusammen und schreiben Songs. Jetzt zum Beispiel die Woche haben wir Bandurlaub, sind in einem Ferienhaus, wo wir den ganzen Tag eigentlich proben können, und es ist halt total spaßig und es hilft uns sehr viel.

GF: Ja, das ist ok, und wahrscheinlich dann noch am Computer, zuhause, ne?

LB: Auf alle Fälle, sehr viel Online-Promotion, also wir haben die ganzen Aufgaben in der Band mehr oder weniger aufgeteilt, weil wir bis jetzt noch alles selber machen, also Booking, Management, ... Also ich buche zum Beispiel die meisten Sachen. Dann der Friedrich, wie gesagt, ist für viele Songideen zuständig, der Carsten macht normalerweise diese Pressegeschichten, der Konrad, der macht so Online-Promotion und Website. Und so teilen wir das Ganze so auf, dass wir alles gebacken kriegen, weil es ist extrem viel Arbeit.

GF: Dann haben Sie gar keinen externen Manager?

LB: Ne, ne, wir machen alles selber.

GF: Auch die Sache mit der LP einspielen, die Produktionen?

LB: Komplett, ja, die haben wir selber im Proberaum aufgenommen und produziert.

GF: Sind Sie dann noch irgendwann einmal in so ein Tonstudio gegangen oder haben Sie alles selber gemacht?

LB: Nein. Das, was wir jetzt gemacht haben, war komplett von uns selber. Wir waren zwischenzeitlich auch in einem Studio in Hamburg, aber, so für unsere Demos ist es eigentlich völlig ausreichend, wenn wir es daheim in unserem Proberaum realisieren können.

GF: Die Perspektive müsste eigentlich klar sein. Sie setzen ganz auf Musik? Oder wie sieht das aus?

LB: Es wäre natürlich unser großer Traum, wenn das mit unserer Band so funktioniert ...

GF: Ich glaub' drei Leute, einer ist nicht aus der Familie, ne, der Carsten ... LB: (lacht) Ja genau, das ist der Sänger. GF: Aber alle würden im Prinzip auch in den künstlerischen Bereich gehen, in die Musik, oder so?

LB: Ja, das ist auf alle Fälle auch das Ziel von Konrad und von mir.

GF: Das ist ja auch eine gute Basis, damit das nicht nach dem Studium alles auseinander fliegt, wie bei anderen Bands?

LB: Ja, das ist klar, beim Musikstudium hat man auch doch mehr Zeit, als bei anderen Studiengängen.

GF: Wo studieren die beiden, die Studieren?

LB: Der Bassist studiert in Würzburg Jazzbass und der Sänger studiert Gesang in Nürnberg.













GF: Ja, ok. Am meisten Spaß macht die Sache auf der Bühne? Was reizt denn da so? Gibt das einen Kick, wenn die Leute abfahren, oder?

LB: Ja zum einen die Leute, weil doch einfach, ja, die Emotion, die Spannung ist ja doch etwas anderes, auch in Kontakt zu gehen, als sich eine Platte anzuhören. Und das sind magische Momente im Endeffekt. Es ist halt auf der Bühne noch einmal eine ganz andere Geschichte als auf Platte. Es ist einfach was Tolles. Und es ist natürlich auch toll die Reaktion vom Publikum, wenn dann nachher irgendwie Leute kommen und Fotos machen wollen und so weiter, das ist dann schon ganz erfreulich.


Ganz herzlichen Dank für dieses Interview!!












peilsender-musik.de

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