2006/09/16

Rezeptive Musiktherapie gegen Hypertonie

An der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg erfolgt derzeit die Studie ’Optimierung rezeptiv-musiktherapeutischer Interventionen bei der Behandlung essentieller Hypertonie.

Diese Studie zielt darauf, relevante Faktoren für bestmögliche Ergebnisse beim Einsatz rezeptiver Musiktherapie bei Hypertonie zu ermitteln.

Die Studie verwendet u. a. auf folgenden Thesen:

Der nachhaltigste Erfolg in der Behandlung der Hypertonie liegt in der Lifestyle-Änderung der Klienten.

Gemäß der Verhaltensmerkmale der Literatur handelt es sich bei den Probanden "um Menschen, die an sich selbst einen erhöhten Leistungsanspruch stellen bzw. sich unter Leistungsdruck versetzt und dadurch permanent überfordert fühlen.“ (Brandes et al., 2006, 64)

Selbstregulation kann durch musikalische Stimulation unterstützt oder alteriert werden. (vgl. Balzer, H. – U. et al. (2004) Zwischenbericht, Musikwirkung: Grundlagen-Studie. Unveröffentlichter Bericht , Netzwerk Mensch & Musik, Mozarteum Salzburg.

Der optimale Interventionszeitpunkt sollte mit der natürlichen Deaktivierungsneigung des Organismus im Tagesverlauf des Probanden übereinstimmen.

„Rezeptive Musiktherapie basiert auf einer Ritualisierung des Zuhörers“ (Gembris zitiert in Brandes et al., 2006, 64)

Die Studie baut u. a. auf den Ergebnissen der Studie von Den’etsu Sutoo und Kayo Akiyama (Tsukuba Universität in Japan) zur blutdrucksenkenden Wirkung von Musikstücken bei Tierversuchen auf.

Die Studie wertet von den Probanden täglich auszufüllende Protokolle und Fragebögen zur eigenen Wahrnehmung über ihre Befindlichkeit aus.

Verwendet werden dabei auch der standardisierte Befindlichkeitsfragebogen KUSTA und eine Adaption des Pitsburgh Sleep Quality Index. (vgl. Brandes et al., 2006, 64)

„Insgesamt zeigt die Auswertung, dass bereits nach vier Wochen bei 70% der Teilnehmer eine Verbesserung der Symptome eingetreten ist.“ (Brandes et al., 2006, 65)

Die Auswertung der Studie dauert zur Zeit der Drucklegung noch an. Die Ergebnisse der Studie werden veröffentlicht unter:

www.musik-medizin.at

Quelle:

Brandes, Vera; Maier, Wolfgang; Ottowitz, Gernot (2006) Funktionelle Musik zur Therapie essentieller Hypertonie. Bericht über eine Studie an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. In: Tucek, Gerhard et al. (Hg.) Musik-, Tanz- und Kunsttherapie; 17. Jg., Heft 2/2006, Seite 62-67)

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