2006/04/07

Umgang mit Gewalt

1) Erwartungen von Erwartungen und das konstruierende Denken

Auch wenn der Psychoanalytiker Peter Fürstenau schreibt, „Die zugehörige psychoanalytische Subkultur bietet ein breites Angebot von Möglichkeiten lebenslanger Teilnahme und Zugehörigkeit.“ (Fürstenau, 2001, 7), fordern gewisse gesellschaftliche Problematiken mehr, als exklusiv psychotherapeutische Strategien.

Gleichwohl bietet die Psychoanalyse Interpretationshilfen, die auch heute noch bedenkenswert erscheinen.

Ein Beispiel bietet das Modell der Abwehrmechanismen, mit dem
sich übrigens auch Anna, die Tochter des Meisters Sigmund Freud, in einem eigenen Buch auseinandergesetzt hat.

„Der andere ist schuld! Ich selbst habe überhaupt nichts schlimmes getan, aber der andere...“

Wer in einem übermässigen maße dazu neigt, anderen die Schuld zuzuweisen, bedient sich einseitiger, eingeschränkter Strategie der Konfliktverarbeitung.

Bekannte Beispiele aus der Geschichte finden sich reichlich, der Umgang mit dem Fremden wurde in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts umfangreich thematisiert. Beispielsweise die besondere Eigenart, negative Charaktereigenschaften, wie zum Beispiel das Streben nach immer mehr Geld ...

- christliche Interpretation: Gier
- sozialistische Interpretation: kapitalistische Verhaltensweise
- wirtschaftliche Interpretation: guter Geschäftsmann
- etc.

... ausschließlich den anderen zuzuschreiben. Werden dann noch Menschen mit bestimmten Merkmalen zur Zielscheibe dieser negativen Zuschreibungen, kann dies als üble Nachrede oder Mobbing beschrieben werden. Die Folge einer lang anhaltenden und gar noch über politische Steuerung systematisch durchgeführten Zuschreibung negativer Merkmale auf eine bestimmte Rasse führte im nationalsozialistischen Deutschland zum grausamsten Volkermord.

Die Soziologie der Masse, die Massenpsychologie und viele weitere Bemühungen erfolgten in dem Bemühen, dieses barbarische Phänomen nachvollziehbar zu machen und zu erklären. Eine ganze Nation von Verbrechern? Eine politisch geschürte Massenpsychose? Ein kollektiver Wahn? Auch heute noch ist dieses historische Desaster in all seiner Grausamkeit, Unmenschlichkeit und Brutalität für viele Menschen kaum nachzuvollziehen.

Wir kennen aber auch andere, womöglich leichter nachvollziehbarere Phänomene der Abwehr. Wer hat nicht schon einmal die Beschreibung von einem Menschen vernommen oder gar selbst erlebt, dass ein Mensch unablässig vom Geiz redet, dabei aber immer vom Geiz der anderen und nicht von seinem eigenen. Wer mit solchen Menschen konfrontiert ist, fragt sich vielleicht zunächst sogar selbst: „Bin ich auch so geizig?“ Und so kommt ein so Angesprochener womöglich in Verlegenheit, denn viele Menschen legen sicher Wert darauf, beim Gegenüber einen vorteilhaften Eindruck zu hinterlassen. Georg H. Mead (Symbolischer Interaktionismus) hat darauf hingewiesen, dass die zwischenmenschliche Kommunikation nicht unentscheidend auch durch Erwartungen von Erwartungen gekennzeichnet ist. Damit wurde der Weg bereitet für Theoretiker, die überhaupt von einer gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit ausgingen. Das konstruierende Denken ...

Etwa das konstruierende Denken dessen, der am Thema Geiz klebt ...

Dann bieten sich mannigfaltige Interpretationsmöglichkeiten für als erklärungsbedürftig wahrgenommene Phänomene: So etwa, dass die eigene monetäre Fixierung auf andere Menschen projiziert werden. ... Mit einer Verallgemeinerung kann dann auch spekuliert werden und auf dynamische Prozesse verwiesen werden,in denen gar keine konkreten anderen Menschen mehr gemeint würden, sondern generalisierte Andere zum Adressaten der Projektion werden könnten. ...

Gehen wir von einer Faktizität des konstruierende Denkens aus, so können Erwartungen von Erwartungen zu einem mehr oder weniger virtuosen 'Spiel' werden. konstruierendes Denken kann als Pathologisches beispielsweise zum zwanghaften und unablässigen Grübel entarten, auf der anderen Seite aber auch genutzt werden, um andere Menschen möglichst gut einschätzen oder besser manipulieren zu können.

Bereits die hier aufgezeigten psychoanalytischen und soziologischen Konzepte ermöglichen ein hoch komplexes konstruierendes Denken. Sie ermöglichen geradezu eine DenkArt. Es müsste nachvollziehbar sein, dass der Systemtheoretiker Niklas Luhmann infolge der Erkenntnissse über diese Komplexität auf die Notwendigkeit der Reduktion von Komplexität zu sprechen kam. Die Notwendigkeit, Komplexität zu reduzieren ist für eine effektive und effiziente Informationsverarbeitung durchaus sinnvoll. (Wissenschaftliche) Theorien bieten Algorithmen, mit denen Komplexität reduziert werden kann. Jedoch haben auch Theorien ihre Tücken. Sie bieten bildlich gesprochen bestenfalls eine Art Landkarte zur Beschreibung dessen, was wir unter Realität verstehen, sollten jedoch nicht mit derselben verwechselt werden.

2) Umgang mit psychiatrischen Kategoriensystemen

Verbunden mit der Ausdifferenzierung der Kinder- und Jugendpsychiatrie von der Erwachsenenpsychiatrie wurde zunehmend gefordert, nicht vorschnell bei jungen Menschen eine ’Psychose’ zu diagnostizieren.

Das was dazu führt, dass ein Erwachsener mittels des psychiatrischen Interpretationsrasters in die Kategorie F20.xx einsortiert wird, sei bei Kindern und Jugendlichen etwas vorsichtiger zu beurteilen. Immerhin unterscheide sich der durchschnittliche kognitive Entwicklungsstand eines 10-jährigen von dem eines 30-jährigen und was in der Phase der Kindheit noch als ein altersgemäßer Informationsverarbeitungsprozess eingestuft werden könnte, sollte beim erwachsenen Menschen dann doch etwas anders bewertet werden.

Der Zeitschrift DER SPIEGEL, Nr.14 vom 3.4.2006, S. 118 f. entnimmt der Leser einen Bericht über die Irrfahrt eines nach Auffassung der Autoren von seinen Psychosen getriebenen Menschen. Im Artikel geht es um Folter, drohende Todesstrafe, Asylantrag und wir lesen, dass ein Blick in die deutsche Akte zeige: "die Odyssee eines psychisch schwer angeschlagenen Menschen, der schon seit Jahren durch die Welt irrlichtert, ohne Ziel, ohne Halt."(a.a.O.)

Zitiert und doch infrage gestellt wird ein anderer journalistischer Bericht, wonach dieser Mensch in einem mehrfach bombardierten Dorf aufwuchs und immer wieder mit den Resultaten des Krieges konfrontiert worden sei. Nach Aussage des Bruders, sei dieser Mensch schon seit Jahren verrückt und die ganze Familie habe unter seinem Jähzorn gelitten. Gelitten habe er seit den frühen 90er Jahren unter Verfolgungswahn und er habe weder jemanden aus der Familie noch einem Fremden über den Weg getraut.

Die fehlende Struktur wird beim Lesen dieses Artikels zunehmend deutlich. Wird die Welt als permanent kriegsähnlich erlebt, wird das Verhalten jähzornig und aggressiv, wird die solche Individuen produzierende Gesellschaft in Frage gestellt.
Generell wird bei abweichendem aggressivem Verhalten die Frage nach den gesellschaftlichen Konsequenzen gestellt. In der juristischen Praxis stellt sich in vielen Fällen dann auch die Frage nach der Zurechnungsfähigkeit, gestellt werden damit die Weichen zwischen Zwangsbehandlung und Strafvollzug.

Der Entstehungszusammenhang von Psychosen wird heute immer noch sehr kontrovers diskutiert. Aus den Perspektiven von Sozialarbeit und Sozialpsychiatrie werden die sozialisationsbedingten Faktoren immer wieder besonders hervorgehoben und aufgezeigt.

Struktur ist das Stichwort, das bei der soziotherapeutischen Behandlung besonders betont wird. Suggestive und imaginative Verfahren sind hier nicht besonders angezeigt, stattdessen sind Aufbau einer sinnvollen Tagesstruktur sowie eine realitätsbezogene Kommunikation wichtig. Konstruierende Phantasie und assoziatives Denken hat der an einer Psychose erkrankte Mensch ohnehin reichlich. Hier ist es wichtig, den Betroffenen wieder zu befähigen, konkrete Abläufe der alltäglichen Lebensgestaltung zu befähigen. Struktur heißt dann zunächst: Tagesstruktur, Tag-Nachtstruktur, aufstehen, einkaufen gehen, essen zubereiten und dann ist auch zu fragen, wie der Ablauf des Alltags strukturiert ist. Wie kann der Betreffende zu einer auch für ihn selbst sinnvollen Freizeitgestaltung motiviert werden und gibt es Möglichkeiten für eine Beschäftigung, die seiner Leistungsfähigkeit angemessen ist?
Soviel zu den Inhalten individueller soziotherapeutischer Aufgaben. Doch bei der Frage nach Struktur geht nicht nur um die individuelle Struktur des Klienten.
Hier soll aber auch eine für die Prophylaxe relevante Frage gestellt werden:

Unter welchen gesellschaftlich gestalteten strukturellen Bedingungen wachsen die Menschen heute auf? Wie sieht das konkrete strukturelle Angebot der regionalen sozialen und psychosozialen Dienste aus? Wie wird die vorhandene Infrastruktur genutzt?
Doch es muss nicht nur auf Strukturen geschaut werden, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Daher muss auch gefragt werden: In welchen sozialem Umfeld gedeihen Psychosen? Wie sieht es aus mit sozialer Vernachlässigung? Wo erhalten Kinder nicht die Unterstützung, die sie benötigen um Fähigkeiten zu erwerben, die sie resilient und widerstandsfähig gegen psychische Erkrankung machen? Hier weisen die gesellschaftlichen Strukturen enorme Defizite auf. Erst seit wenigen Jahren wird beispielsweise der Sozialisation Kinder psychisch kranker Eltern besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Kein Wunder, dass hier kaum verwertbare Forschungsergebnisse vorliegen. Verwertbar in der Hinsicht, dass auch die notwendigen finanziellen mittel für die Hilfen dieser Kinder bereitgestellt werden!

Wer als Kind unter gewaltsamen Verhältnissen aufwächst, lernt nach dem Konzept des Modelllernens bestimmte Verhaltensstrategien, die dann zu einem Teil seiner Persönlichkeit werden.
Was wird aus den Kindern unterprivilegierter Eltern? Was wird mit den Kindern alkoholkranker oder sichtkranker Eltern? Was wird aus den Kindern psychisch kranker Eltern? Was wird aus den Kindern, die in ärmlichsten Verhältnissen aufwachsen?
Die derzeitige Diskussion um die zunehmende Gewalt in den Hauptschulen ist keine exklusive Frage der Integration, das Problem betrifft auch deutsche Kinder und Jugendliche. Alles andere ist oft nur Augenwischerei!

Beispielsweise wurden noch vor 65 Jahren unter der nationalsozialistischen Ideologie genetische und rassendiskriminierende Erklärungen bevorzugt, der grausame Umgang mit psychischen Menschen ist ausreichend dokumentiert und bewiesen.

Heute müssen wird einem demokratischen Hintergrund auf die Bedingungsfaktoren des sozialen Elends fokussieren. Gefragt ist heute der Blick darauf, unter welchen strukturellen Bedingungen unsere heutigen Kinder und Jugendlichen aufwachsen.

Es geht um konkrete Individuen, nicht um das ausländische und das deutsche Kind!
Wie können die Kinder und Jugendlichen, die heute hier in Deutschland leben, die heute hier in deutsche Schulen gehen in unsere Gesellschaft integriert werden?

Wie erfahren junge Menschen die Strukturen, in denen sie aufwachsen?
Wir wissen heute aus der psychoanalytischen Forschung, welchen Stellenwert der Chance zugeschrieben werden muss, so etwas wie Urvertrauen entwickeln zu können.
Die Erfahrung aufzuwachsen an einem liebevollen Ort, ist von hoher Bedeutung.
Kinder, denen die Chance auf diese Erfahrung genommen werden, wird sowohl eine schlechte soziale wie auch psychosoziale Prognose gestellt.

Sozialisationserfahrungen werden a) in der Familie ermöglicht, b)in öffentlichen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen etc. c) im weitern sozialen Umfeld (z.B. auf der Strasse)

Die Strukturen, die eine optimiertere Sozialisation ermöglichen, sind jedoch immer auch erst einmal zu gestalten!

Eine demokratische Gesellschaft unterscheidet sich von einer, in der bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Daher rüttelt der kollektive Hilferuf der Lehrer aus der Berliner Rütli-Hauptschule derzeit auch mit gutem Grund ganz Deutschland auf. Denn es kann nicht angehen, dass unsere wichtigsten gesellschaftlichen Sozialisationsinstitutionen vernachlässigt werden!

Heute wissen wir, dass nicht nur einzelne Kinder strukturell vernachlässigt werden. Natürlich lassen sich auch Eltern und Familien finden, die über nur geringe Fähigkeiten zu einer gesellschaftlich akzeptablen Erziehung verfügen. Doch gerade da setzt der Auftrag an Einrichtungen der öffentlichen Sozialisation an.
Doch auch Institutionen, die mit einem solchen Auftrag vertraut sind, können unter einer Vernachlässigung leiden. Eine strukturelle Vernachlässigung unserer wichtigsten Sozialisationsinstanzen (Kindertageseinrichtungen, Schulen, etc.) darf jedoch nicht ohne Konsequenzen schlicht und einfach wie bisher ignoriert werden!

Ein überzogener Egoismus einiger weniger Privilegierter erscheint angesichts der aktuellen Berichte über die Jugendgewalt in der zahlenmäßig breiteren Bevölkerungsgruppen nicht mehr besonders angezeigt zu sein. Die Problematik hat ja gerade nicht nur diese eine Hauptschule, sie hat bereits ein erhebliches Ausmaß erreicht, auch wenn wir noch nicht solche Zustände erreicht sind, wie sie vor wenigen Wochen noch aus Frankreich gemeldet worden sind.

Gefragt sind neue Akzente und neue Weichenstellungen, und das besser heute als morgen: Sozialpolitisches Handeln ist derzeit dringend gefragt!

3) Das dreigliedrige Schulsystem und die Integrationspolitik stehen in der Kritik

In der WAZ vom 1.4.2006 wird Gewalt an den gering privilegierten Schulformen thematisiert und in der öffentlichen Diskussion stehen die Forderungen nach struktureller Hilfe. Das dreigliedrige Schulsystem und eine verfehlte Integrationspolitik werden derzeit überregional besprochen.

Die WAZ, Deutschlands größte Regionalzeitung titelte am 1.April 2006 auf der ersten Seite: „Hauptschule mangelhaft: Hilferufe der Berliner Lehrer löst eine neue Debatte über das dreigliedrige Schulsystem und eine verfehlte Integrationspolitik aus“. (WAZ Nr.78/13. Woche, Samstag 1.April 2006, S.1)

Eine selbstkritische Kanzlerin Angelika Merkel wird zitiert mit der Aussage, dass auch die Union nicht immer ausreichend auf Integration ihren Schwerpunkt gelegt habe. (vgl. WAZ: Hauptschule: mangelhaft, 1. April, 2006, S.1)

Das sind klare Worte. Was darauf folgen sollte, ist das angemessene sozialpolitische Handeln!

4) Vernünftiger Umgang mit realen Problemen?

In der heutigen Zeit erfordert ein vernünftiges Verständnis der Realität den Umgang mit komplexen Daten. Eine Strategie der Reduktion von Komplexität die sich hierzu der Simplifizierung zur Interpretation komplexer Phänomene bedient, erscheint jedoch inzwischen längst nicht mehr angemessen und auch nicht mehr auf breiter Ebene akzeptabel.

Die Zeiten, in der es Diktaturen noch verhältnismäßig leicht war, über Medienkontrolle die Meinung der Öffentlichkeit in allzu simplifizierender Art und Weise zu manipulieren, sind mit dem Aufkommen der neuen Medien, die die Welt zu einem globalen Dorf werden ließen (Marshall McLuhan) zumindest in den medial entwickelten Gebieten der Welt bereits Geschichte.

Tatsächlich werden psychotische Allmachtsphantasien in einer offenen Gesellschaft (Karl Popper) leichter durchschaubar und bestehen schwerer im öffentlichen Diskurs.

Simplifizierte Vorstellungen wie der Ruf: „Ausländer raus“ oder Ausgrenzungsversuche, wie die Rassendiskriminierung der 30er und 40er Jahre in Deutschland sind in verunftbasierten Demokratien längst kritisiert und als inakzeptabel bewertet worden.

Die Globalisierung der Märkte hat die Menschen verschiedener Nationen näher zusammenrücken lassen. Nicht aus individualpsycholgischer, sondern auch aus der systemischen und der soziologischen Perspektive bieten Problemfelder wie die Aggression an deutschen Hauptschulen und generell an unterprivilegierten sozialen Gettos brisante Problematiken, denen mittels intellektueller und emotionaler Intelligenz begegnet werden muss.

5) multidisziplinäre Teams könnten intelligentere Strategien gegen die Gewalt erarbeiten

Lösungsversuche, die ausschließlich auf individuelle Lösungsstrategien wie etwa Individualpädagogik, nachträgliche Pädagogik, Therapie des Individuums, etc. setzen, können die Problematik allein weder effektiv noch effizient bearbeiten. Strukturell (mit-)bedingte Probleme müssen auch auf strukturellen Ebenen angegangen werden.

Hierzu erfordert es die Entwicklung intelligenter Strategien. Und auch bei der Entwicklung effektiver und effizienter Lösungen sind keine omnipotenten Allmachtsphantasien Einzelner oder einzelner Berufsgruppen gefragt.

Auf der Suche nach geeigneten Lösungen solcher gesellschaftlich relevanten Probleme wie die endlich durch die Medien registrierte Gewalt an deutschen Schulen sind meiner Auffassung nach nun interdisziplinäre Teams zusammenzustellen, die sich mit dem Thema 'Gesellschaftliche Strukturen und Gewalt' in einer ernstzunehmenden Weise auseinandersetzen.

Die zu gründenden Teams oder Arbeitsgemeinschaften sollten sich zumindest aus Sozialpolitikern, Juristen, Pädagogen, Therapeuten, Sozialwissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler, Journalisten, Verwaltungswissenschaftlern zusammensetzen. Wichtig ist dabei auch die ausreichende Beteiligung von Menschen, die tatsächlich in der gesellschaftlichen Praxis arbeiten, denn Einflussreichtum ist immer dann besonders gefragt, wenn es nicht bei einer diskursiven Erörterung der Problematik 'Gewalt und Integration und Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen' verbleiben soll, sondern die Ergebnisse der Erörterung auch gesellschaftlich zu realisieren sind.

Quelle:

Fürstenau, Peter (2001) Psychoanalytisch verstehen. Systemisch denken Suggestiv intervenieren. Stuttgart: Klett-Cotta.

Dahlkamp, Jürgen u.a. (2006) Ohne Ziel, ohne Halt. In: DER SPIEGEL, Nr. 14, 3.4.2006, Seite 118-119.

"Hauptschule: mangelhaft." In: WAZ, Samstag, 1.4.2006, Seite 1 und 2.

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