2009/12/22

Worauf reagieren Tänzer am meisten in der Musik?

"Meine Liebe zur Musik wurde besonders durch meine älteren Schwestern geweckt. Sie hörten lateinamerikanische und jamaikanische Musik, Jazz, Blues und Funk. Sie sangen und tanzten die ganze Zeit. Daher kommt meine Inspiration, Leute zum Tanzen zu bringen. Als ich anfing, auf Partys Platten aufzulegen, begann ich nach jenen Teilen in der Musik zu suchen, auf die Tänzer am stärksten reagierten. Das waren meist die Schlagzeug-Breaks. Ich versuchte, sie zu isolieren und nur mit ihnen Musik zu machen. Ich wollte auf zwei Plattenspielern einfach die beste Passage eines Stückes spielen. Ich war der erste DJ, der die Schallplatte vorwärts und rückwärts drehte, die Beats und die Takte zählte. Erst allmählich wurde mir klar, dass ich dabei die Zeit kontrollierte. Aus einem Break von 10 Sekunden konnte ein Song von 10 Minuten werden. Ich begriff, dass ich aus einem Soundschnipsel mein eigenes Universum schaffen konnte.
... Meine Musik ist die Übersetzung. Das ist mein Traum: Ich möchte den Leuten als Übersetzer dienen. Ich möchte ein Diener der Musik sein. Ein Diener zu sein ist besser als eine Legende.
Musik zu machen betrachte ich als Wissenschaft. Ich suche nach Freude.
... Ich lerne immer noch. Erst bin ich Forscher, dann DJ."

(Ich habe einen Traum. Grandmaster Flash. Aufgezeichnet von Ralph Geisenhanslüke. ZEIT MAGAZIN Nr. 25, 10.6.2009, 29)

www.grandmasterflash.com

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