2008/06/12

Rhythmische Möglichkeiten manipulativer Einflussnahmen im Fussballstadion

Mit unterschiedlichsten Aktivitäten versuchen Fussballfans Ihre Mannschaft anzuheizen und den Gegner zu demotivieren. Die Stimmung auf dem Platz wird nicht nur mit spontanen Reaktionen beeinflusst, sondern auch mit strategisch eingesetzten Aktionen manipuliert. Das Spektrum möglicher Einflussnahmen ist weit, hier wollen wir uns auf die rhythmische Manipulation des Spielgeschehens konzentrieren.













Die Wirkungen von Techniken rhythmisch manipulativer Einflussnahmen auf laufende Spielereignisse können intensiv im Stadion erlebt werden. Nicht wenige zahlen für die Emotionalität der Situation im Stadion hohe Eintrittspreise. Der Einsatz rhythmisch-manipulativer Techniken lässt sich natürlich auch distanziert vor dem Bildschirm analysieren. Die direkte rhythmisch-manipulative Einflussnahme erfordert allerdings die Präsenz am Ort des Geschehens, denn nur hier haben die Fans die Chance, die Sinne der kämpfenden Sportler mit dynamischen Aktionen zu erreichen.

Die rhythmischen Techniken funktionieren übrigens unabhängig davon, ob sich die Beteiligten ihrer auch voll bewusst sind.

Strategisch agierende Fans arbeiten auch mit gezielten konzertiert ausgerichteten Aktionen. Dabei wird mit bewährten Rhythmen versucht, gezielt auf den Rhythmus der spielenden Fußballer Einfluss zu nehmen. Dies funktioniert umso besser, je dynamischer und geschlossener das polarisierende Publikum im Stadion auftritt, um die eigene Mannschaft zur Höchstform zu bringen, den Gegner aber auszubremsen und aus den Takt zu bringen. Peter Markus beschreibt sehr präzise, wie Sportler mit einer Trommel aus dem Rhythmus gebracht werden können.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Beim Tennis ist es kaum anders:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,559325,00.html

Musiklabor-Netzwerk hat gesagt…

Vom Tennis verstehe ich nicht viel, aber offenbar wird dort viel gestöhnt, wenn wir den Worten des früheren Wimbledon-Turnierchef Alan Mills Glauben schenken dürfen: "Heutzutage wird vermutlich mehr gestöhnt als je zuvor." Wenn hier rhythmische Strategien eine Rolle spielen, lassen sich auch die Assoziationen - wenn schon nicht die Reaktion - von Boris Becker nachvollziehen.

 
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